In diesem Blog-Artikel gehe ich dieser Frage auf den Grund und erzähle dir, welche 5 Gründe dafür verantwortlich sind, dass es dir so schwer fällt, dich selber anzuerkennen und warum du es auf jeden Fall trotzdem tun solltest.
Die 5 Gründe, warum es dir so schwer fällt, dich selber anzuerkennen und was du dagegen tun kannst
1. Du suchst Anerkennung noch im Außen
Oftmals beginnen Menschen sich dann mit Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität zu beschäftigen, wenn sie längere Zeit versucht haben, Anerkennung im Außen zu finden und am Ende immer enttäuscht waren, weil diese Suche immer erfolglos ist.
Ich habe mir am Wochenende den Film Traumfrauen angesehen. Eine der Hauptdarstellerinnen des Films ist Anwältin und arbeitet in einer der führenden Wirtschaftskanzleien von Berlin. In einer Szene wird sie von ihrem Chef (der im Film ein richtiges Arschloch ist) gefeuert. Während er ihr kündigt, erklärt er ihr, dass seine Kanzlei nur „insecure overachievers“ einstellt und dass sie zwar unsicher wäre, aber keine High Performerin.
Ich hatte den Begriff „insecure overachievers“ zwar vorher noch nie gehört, aber ich wusste sofort, was damit gemeint war: Nämlich Menschen, die aus verzweifelter Suche nach Anerkennung im Außen in ihren Unternehmen (meistens Unternehmensberatungen, Wirtschaftskanzleien oder Investmentbanken) bis zur Selbstaufgabe arbeiten.
Das einzige, was für sie zählt, ist die Anerkennung ihrer Freunde und Kollegen. Sehr schnell habe ich mich in diesem Begriff auch selber wieder erkannt. Ich war ja fast 10 Jahre lang Unternehmensberaterin und habe mein ganzes Leben für die jeweiligen Firmen gegeben, also kein Privatleben, kein Urlaub, keine privaten Beziehungen. Das habe ich natürlich nicht wegen des Geldes gemacht. Die Bezahlung ist natürlich gut, aber dafür tut sich das niemand an! Sondern ich habe es gemacht, weil ich auf der Suche nach Anerkennung war.
Die Suche nach Anerkennung im Außen ist wie eine Sucht. Als ich mich selber noch nicht anerkannt habe und noch nicht im Innen nach Zufriedenheit und Glück gesucht habe, war ich wie eine Drogensüchtige, die ständig auf der Suche nach dem nächsten Schuss war.
Ohne die Anerkennung von außen (die nächste Beförderung, der nächste Business Class Flug irgendwohin, die nächste Aussage von einem Vorgesetzten, dass ich absolut unersetzlich für die Firma sei, etc.) war ich wie ein Junkie auf Entzug.
Ich fiel in ein tiefes Loch und fühlte mich absolut wertlos. Manchmal waren sogar die (sehr kurzen) Wochenenden ohne viel Alkohol und einen Partymarathon für mich nicht auszuhalten, da ich eigentlich nichts anderes wollte als zurück zur Arbeit zu kommen, wo ich mich für unersetzlich hielt.
Sucht nach Anerkennung im Außen ist ähnlich wie Drogensucht.
Heute weiß ich eins:
Wirkliche, sättigende und nährende Anerkennung kann man nur im INNEN finden.
2. Angst davor, andere Menschen zu verlieren
Der nächste Grund, warum es häufig so schwer fällt, sich selber anzuerkennen ist die Angst davor, andere Menschen zu verlieren.
Als ich noch ein Kind war, habe ich oft den Satz gehört: „Eigenlob stinkt!“
Laut redensarten-index.de bedeutet dieses Sprichwort: „Sich selbst zu preisen ist unehrenhaft; wer sich selbst übermäßig stark lobt, macht sich unbeliebt.“
Na klar! Und wer möchte sich schon unbeliebt machen?
Da könnte man ja auf die Idee kommen, dass es besser ist, laufend zu erzählen, wie “ klein“ man ist und damit wie wenig wert. Denn dann macht man sich eher bei anderen Menschen beliebt… Weil die einem dann großzügig sagen, dass es ja gar nicht sooooo schlimm ist.
Natürlich ist das eine völlig verdrehte Logik, bei der sich alle Menschen gegenseitig runterdrücken und kleinhalten… Aber leider gibt es sie immer noch.
3. Angst vor Neidern
Der nächste Grund, warum sich Menschen selber kleinhalten, ist die Angst vor Neidern. Über Neid und wie ich damit umgehe habe ich auf meinem Blog ja schon geschrieben.
Und natürlich stimmt das auch: Menschen, die sich selbst Raum geben, die sich ausdehnen und anerkennen und die aufhören, es anderen recht zu machen und ihren eigenen Weg gehen, die ziehen Neider und Hater auf den Plan. Das ist völlig normal!
Der Punkt ist hier nur: Du kannst nicht anderen Menschen zur liebe aufhören DU ZU SEIN!
Wenn du dich selber nicht lebst, dann macht dich das so wütend, dass es dein ganzes Leben zerstört! Denn du projizierst deine Wut ins Außen und bist davon überzeugt, dass andere Menschen dir Böses wollen bzw. dir Unrecht getan haben und das macht SEHR einsam!
In deinem Leben kannst du nur du sein! Es gibt keine andere Möglichkeit!
4. Angst vor Misserfolg
Die nächste Angst, die zwischen dir und deiner Selbstanerkennung steht, ist die Angst vor Misserfolg. Immer wenn wir uns nach Außen zeigen, wenn wir uns ein Ziel setzen, wenn wir in die eigene Größe gehen, dann besteht auch die Gefahr zu scheitern…
Und dann machen wir uns ja lächerlich… Oder?
Da ist es doch viel besser, es gleich gar nicht zu versuchen…
Auch schon wieder so eine völlig verdrehte Logik…
Wie wäre es damit: Zwischen dir und deinem Erfolg stehen X Versuche, die nicht erfolgreich waren. Aber mit jedem Misserfolg hast du dazugelernt und dich weiterentwickelt. Somit bringt dich jeder Misserfolg deinem Ziel einen wichtigen Schritt näher!
5. Angst vor der eigenen Macht
Der 5. Grund ist die Angst vor der eigenen Macht. Einer meiner Mentoren sagte mal:
The fear of the own greatness is the greatest fear of all.
Und das ist wirklich wahr! Denn wenn du beginnst, dich selbst anzuerkennen, dann wird dir das Energie geben und du wirst wachsen. Du wirst beginnen dich auszudehnen und möglicherweise wirst du aus deinem bisherigen Leben herauswachsen.
Vielleicht wirst du deinen Kokon verlassen und als völlig neuer Schmetterling schlüpfen. Und das macht Angst!
Sicher hat auch die Raupe Angst davor, ein Schmetterling zu werden… Auf einmal sichtbar und wunderschön zu sein, auf einmal Flügel zu haben und fliegen zu können… Ist das nicht gefährlich? Mit Sicherheit! Aber trotzdem wunderschön!
Eine Raupe muss ein Schmetterling werden. Aus Angst in ihrem Kokon zu bleiben ist keine Option.
Warum du trotz dieser Ängste JETZT starten solltest, dich selber anzuerkennen
Aber warum solltest du denn jetzt, und ich meine jetzt sofort (!), damit starten, dich selber anzuerkennen?
Es ist wichtig zu wissen:
Deine Worte bestimmen deine Welt!
So wie du selber über dich sprichst, so kreierst du deine Realität.
Wenn du dir selbst BEWUSST werden willst, dann musst du dich ANERKENNEN! Dich selber anzuerkennen ist also ganz wichtig, um dein Selbstbewusstsein zu entwickeln! Nur dann erkennst du, was du WERT bist und lässt dich auch entsprechend (gut) behandeln und bezahlen.
Wie die Welt und andere Menschen dich behandeln ist der Spiegel dazu, wie du dich selbst behandelst! Denn kein Mensch auf der Welt kann dich schlechter behandeln als du dich selber!
Jeder Mensch hat deine Liebe verdient! Sogar du selber! (Agni Eickermann)
Viel Freude und Erfolg dabei und herzliche Grüße !
Deine
7 Comments
Jacky Wesling
13. Oktober 2015Liebe Mara!
In diesem Beitrag schreibst du sehr schön, wie ich mich momentan fühle. Einerseits merke ich, dass ich raus möchte in die Welt und allen zeigen, was ich drauf habe, andererseits ist da noch diese Panzerschicht, die auch ein wenig Geborgenheit gibt und vor Verletzung sorgt. Ich spüre aber auch, dass mir diese Panzerschicht immer enger wird. Es braucht nur noch ein wenig Zeit, bis sie ganz zerplatzt. Aber genau das, ist es auch, was mir Angst macht. Wer beschützt mich dann, vor der „bösen“, „großen“ Welt. Wer sagt mir dann, das ich wirklich großartig bin, so wie ich bin?
Doch ich gewinne immer mehr Zuversicht und Selbstvertrauen und ich weiß, dass auch für mich der nächste große Schritt kommen wird und dann ist alles klar – so klar, wie noch nie zu vor.
Alles Liebe
Jacky
Ivana
13. Oktober 2015Liebe Mara,
In einigen Punkten erkenne ich mich (immer noch) wider. Ich habe an sich keine Angst davor mich zu zeigen, aber doch dann, mich zu 100% als ich zu zeigen. Irgendwo ist es die Angst vor Erfolg. Ich bin noch bei der Ursachenforschung, warum das so ist. Aber ich fange auch an, mit einem neuen Glaubenssatz zu arbeiten „Eigenlob stimmt“. Dazu war auch meine dreimonatige Auszeit hilfreich. Das kann ich übrigens jedem empfehlen, ein paar Wochen nur mit sich ????.
Liebe Grüße noch aus Singapur,
Ivana
Diana Rollke
13. Oktober 2015Liebe Mara,
besonders dein Vergleich mit der Raupe, die ein Schmetterling werden muß spricht mir so sehr aus der Seele. Es ist für mich die Metapher überhaupt für den Weg, das zu verwirklichen, was man im inneren Potenzial schön längst ist. Auch wenn man noch das Leben einer Raupe führt.
Doch erst wenn wir bereit sind, dieses Raupendasein zu verlassen, ist es uns möglich zu diesem wunderschönen Schmetterling zu werden, der sich mit Leichtigkeit in die Lüfte schwingt. Erst dann sind wir frei von der Sucht nach der Anerkennung anderer.
Erst, wenn ich das anerkenne, was ich tief in meinem Inneren bin, obwohl ich noch äußerlich aussehe wie eine Raupe, ist der Weg frei.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen die Fähigkeit, uns selber diese Anerkennung zu geben!
Liebe Grüße
Diana
Janine
14. Oktober 2015Ein wunderbarer Artikel Mara. Ich habe vieles ganz ähnlich für mich erlebt. Ich habe es nie so formuliert, aber du hast recht. Es ist wie eine Sucht.
Liebe Grüße,
Janine
[…] Standard nur für andere? Passend zu der Situation fand ich eine Email von der sehr inspirierenden Mara Stix in meinem Mail Account. Mara referiert ebenfalls darüber, warum wir uns selbst einfach nicht […]
[…] Mara Stix […]
[…] ich ratzfatz in ein paar Minuten Glaubenssätze vernichte. Mehr ging es darum, zu dir zu stehen, dich zu lieben und DEIN Leben zu […]
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