7 Kommunikationstipps, die dich weiterbringen

Gastartikel von Veronika Krytzner

Achte auf deine Sprache! Sprache ist wundervoll. Wörter können verzaubern. Mein Herz schlägt für die Sprache und für die Wörter. Sprache ist kraftvoll – sie erschafft die Wirklichkeit. Das hast du vielleicht selbst mit Affirmationen oder auch Glaubenssätzen erfahren.

Kommunikation verbindet, das ist meine Mission. Deswegen habe ich dir ein paar effektive Tipps zusammengestellt – die sowohl für deine geschäftlichen Beziehungen als auch für deine privaten Beziehungen gelten.

 

1. Streiche „niemals“ und „immer“ aus deinem Wortschatz!

„Nie bringst du den Müll herunter!“, „Immer muss ich mich um die Kinder kümmern!“ oder „ Nie hältst du dich an Absprachen!“, „Immer muss ich die schwierigen Aufgaben übernehmen!“

Das sind kommunikative Knock-Outs. „Niemals“ und „immer“ bringen den anderen in Abwehrposition. Es schafft keine Verbindung, egal wie smart du es auch formulieren magst, sondern löst ein schlechtes Gefühl bei dem anderen aus.

„Das schaffe ich nie!“, „Immer vermassel ich es!“

Diese Sätze schwächen dich. Sie bringen dich aus deiner Kraft und aus deiner Mitte. Wenn du immer alles vermasseln würdest, hättest du es nicht in diese Welt geschafft. Diese Sätze nehmen dich mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Du bist stärker und mutiger. Glaub an dich!

 

2. Wähle „Ja, und…“ statt „Ja, aber…“!

Mit einem „aber“ schwächst du die vorangegangene Zustimmung. Ein „Ja und…“ schließt deine Zustimmung mit ein. „ Ja, das ist ein tolles Angebot, und da kannst du noch etwas hinzufügen“ statt „Ja, das ist ein tolles Angebot, aber du kannst noch etwas hinzufügen!“ Das wirkt gleich viel ermutigender. Ein „Ja, aber…“ kann auch ein verstecktes Nein sein – wähle lieber ein klares Nein! Über einen Satz wie „Ich liebe dich, aber…“ muss ich jetzt keine viele Worte mehr machen, oder?

 

3. Lerne NEIN-Sagen!

Gerade für Frauen ist es ganz oft ein Thema: NEIN-Sagen! Für mich war das auch ganze lange Zeit nicht so einfach. Ich wollte niemanden zurückweisen oder unfreundlich sein. Wie sage ich „nein“, so dass jeder mir zustimmt? Die wichtigste Erkenntnis: Es wird immer Menschen geben, die sauer sind, wenn du nein sagst. Es wird immer Menschen geben, egal, wie sehr du dich bemühst, die nicht sehen werden, wer du wirklich bist. Und es wird immer Menschen, die nicht erkennen, wie sehr sie an dir ziehen und sie werden versuchen, dich in ihr Boot zu holen oder dass du dich schuldig fühlst. Es wird auch Menschen, die werden sich dann gegen dich stellen.

Es gibt leider keine Wunderpille, die dir ein angenehmes Gefühl vermittelt und dich trotzdem jeder noch mag. Doch vielleicht gefällt dir dieses? Was ich an mir festgestellt habe und auch bei anderen immer wieder erlebt habe: Du wirst das Gefühl von Raum und die Erfahrung von Klarheit und Stärke mehr lieben als die Zustimmung von anderen. Es ist immer JA zu dir!

 

4. Vermeide „sollen“!

„Sollen“ bringt dich in eine schlechte Position, genauer gesagt in eine Opferrolle. Es entmutigt und schwächt. Es verneint Wünsche und Sehnsüchte, und macht es schwerer Entscheidungen zu treffen. Wer sagt du sollst? Sollen bringt eine nebulöse Energie zum Entscheidungsprozess. Nutze lieber „Ich kann…“ „ich werde..“ „ Ich möchte gerne…“ „Ich möchte nicht..“ „Du kannst bedenken, dass …“ statt „Du solltest …“

 

5. Der Ton macht die Musik

Die Stimme transportiert die Gefühle nach außen und der Gesprächspartner spürt, wie man zu ihm steht. Wenn ich das Gespräch achtsam beginne, wird man das nicht nur aus meinen Worten hören und an meinem Gesicht ablesen, sondern auch in der Stimme wahrnehmen. Es ergibt sich ein homogenes Bild, die Grundlage für jedes Vertrauen. Spür in dich hinein und spiele nicht fröhlich, wenn du wütend bist. Der andere hört es eh.

 

6. Höre wirklich zu!

Zuhören ist ein wichtiges Thema. Vergiss alle Techniken, besonders das sogenannte „aktive Zuhören.“ Dein Gegenüber fühlt sich nicht besser verstanden, wenn du das Gesagte wiederholst ohne es verstanden oder gefühlt zu haben. Gib dem anderen Raum zu reden, sei neugierig und interessiert. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst. Interpretiere nichts hinein. Gib Rückmeldung, wenn die Aussage bei dir ankommt. Hier gilt weniger ist mehr – ein Kopfnicken, ein Lächeln, ein Laut (aaaaah!).

 

7. Fühl dich ein!

Empathie ist ein zweischneidiges Schwert bei Konflikten. Manche können sich so gut in den anderen einfühlen, dass sie sich selbst darüber vergessen. Andere wiederum haben ihre Position klar im Auge und können schlecht die Bedürfnisse des Gegenübers spüren. Beide haben unterschiedliche Herausforderung. Die mehr empathische Person versteht den anderen gut, darf aber ihre eigene Bedürfnisse darüber nicht vergessen. Deswegen gilt: mache dir deinen Standpunkt klar und deine Grenzen! Jemand, der sich nicht so leicht einfühlen kann, darf über seinen Standpunkt die Bedürfnisse des anderen nicht übersehen. Frage dich: Was braucht der andere gerade? Dann steht einer Lösung, die für beide akzeptabel ist nichts im Weg.

 

Über Veronika Krytzner

Veronika Krytzner

Veronika Krytzner 

Ich bin Kommunikations- und Beziehungscoach. CoCo –Communication connects (http://veronikakrytzner.de/arbeite-mit-mir/) ist ein Programm für Frauen, die ihre Beziehung auf die nächste Ebene heben wollen und gleichzeitig wieder ihr Leben in die Hand nehmen wollen. CoCo ist kein weiterer Beziehungsratgeber oder eine „Es-wird-wieder-alles-gut-Beruhigungspille“. CoCo ist: Intensiv. Persönlich. Mit dem Ziel, der Beziehung wieder Zauber und Tiefe zu verleihen.

 

Ich freue mich über deine Meinung!

13 Comments

  • Tom Oberbichler

    Reply Reply 16. Dezember 2014

    Toll, liebe Veronika! Kurz, knackig und liebevoll zusammengefasst!
    Ich habe mich auch von „man“ und „müssen“ verabschiedet, das tut sehr gut!
    Was das Nein-sagen betrifft, so schätze ich Menschen sehr, bei denen ich weiß, dass sie mir auch offen Nein sagen, wenn das für sie gerade gut ist. – So kann ich sie offen alles Fragen! Ein wunderbares Geschenk!
    Was für mich auch sehr gut wirkt ist die 2. Chance. Ich gebe sie den anderen und mir selbst in jeder Kommunikation.
    Manchmal merke ich erst im Nachhinein, dass etwas doch nicht passt. Dann sage oder schreibe ich es eben später, sobald es mir bewusst geworden ist.
    Alles Liebe und be wonderful!
    Tom

    • Veronika Krytzner

      Reply Reply 16. Dezember 2014

      Lieber Tom,
      danke für deinen Kommentar. Deiner Ergänzung zum Nein-Sagen finde ich sehr wertvoll. Es ist wirklich ein fantastisches Geschenk, den anderen einfach offen fragen zu können und auf eine klare Antwort vertrauen zu können.
      Von Herzen liebe Grüße
      Veronika

  • Irka

    Reply Reply 16. Dezember 2014

    Liebe Veronika,
    toller Artikel. Kommunikation ist ja auch eines meiner „Lieblingsthemen“ und ich würde allen Punkte aus vollem Herzen zustimmen.
    Liebe Grüße, Irka

    • Veronika Krytzner

      Reply Reply 16. Dezember 2014

      Hallo Irka

      herzlichen Dank. Ich bin ja auch ein Fan von dir und „schreiben ist liebe“. Das ist zauberhaft.

      Von Herzen liebe Grüße
      Veronika

  • Uta Nimsgarn

    Reply Reply 16. Dezember 2014

    Danke Veronika für diesen wunderbaren Artikel! Die deutsche Spara che ist so wunderbar und drückt oft genau das aus, was wir „eigentlich“ sagen wollen. Deine Tipps sind wirklich Gold wert und so wichtig! Danke!

  • Veronika Krytzner

    Reply Reply 16. Dezember 2014

    Liebe Uta
    ja, die deutsche Sprache ist immernoch die Sprache der Dichter und Denker :-).
    Sprache ist nicht nur Ausdruck, sondern auch Eindruck. Und manchmal können Wörter Knöpfe drücken, bei mir sind es oft solche Sätze „wenn du…,dann…!“ Dann muss ich erstmal durchschnaufen, bedenken, dass es meine Knöpfe sind und nicht die des anderen und um eine andere Formulierung bitten, damit das Gespräch wieder in Fluss kommt.
    Von Herzen liebe Grüße
    Veronika

  • Stefanie

    Reply Reply 16. Dezember 2014

    Liebe Veronika,
    danke für diese 7 wertvollen Tipps. Schön auf den Punkt gebracht. Einige Tipps wende ich schon an, aber gerade die beiden ersten Punkte sind durchaus noch ausbaufähig 😉
    Alles Liebe, Stefanie

    • Veronika Krytzner

      Reply Reply 17. Dezember 2014

      Liebe Stefanie
      gern geschehen :-). Du hast schon 5 Punkte in der Anwendung, das ist super! Sich 2 Punkte ganz gezielt herauspicken, finde ich klasse. Da verzettel man sich auch nicht!
      Von Herzen liebe Grüße
      Veronika

  • Linda

    Reply Reply 17. Dezember 2014

    Hallo Vernonika,
    schöner Artikel 🙂
    Gerade bei Punkt 5 habe ich meine Probleme 🙂

    Wenn ich nicht gut gelaunt bin oder mich mein Gegenüber aufregt, ist das IMMER in meiner Stimme zu hören 😀 Dann achtsam zu reden, kann ich nicht.
    Ich glaube, dafür müsste ich meine Einstellung generell ändern, damit ich mich im Vorfeld erst gar nicht mehr aufrege…

    Gute Erkenntnis für 7 Uhr morgens 😉

    Viele Grüße
    Linda

  • Veronika Krytzner

    Reply Reply 17. Dezember 2014

    Hallo Linda
    so früh morgens, hui!
    Ja, die Stimme kannst du am wenigsten beeinflussen. Deswegen ist es gut, in sich hineinzufühlen, wie man sich gerade fühlt. Manchmal hilft es auszusprechen, dann verflüchtigt sich das schlechte Gefühl.

    Von Herzen liebe Grüße
    Veronika

  • Olaf Schwantes

    Reply Reply 18. Dezember 2014

    Liebe Veronika,

    ein schöner Artikel mit guten Tipps! Das Wort „und“ kann so verbindend statt halt trennend sein. Danke für die Erinnerung!

    Herzliche Grüße
    Olaf

  • David Goebel

    Reply Reply 19. Dezember 2014

    Liebe Veronika,

    danke für die 7 Tipps. Sind eigentlich einfach, und das Wort eigentlich ist auch so ein No-Go.

    Auch das Wort IST zementiert so viel fest. Darauf könnte ich auch mal eine Zeit verzichten. Und stattdessen über meine Wahrnehmungen reden.

    Liebe Grüße,
    David

  • Philipp

    Reply Reply 31. Dezember 2014

    Hallo Veronika,

    ich setze mich auch ziemlich viel mit Sprache auseinander und finde hier wirklich jede Menge wichtige Hinweise sehr kompakt wieder! Dankeschön dafür!

    Ich wundere mich manchmal selbst über die Rückmeldung, die ich zu meiner Stimmte bekomme, weil ich sie selbst ganz anders wahrnehme. Was meiner Erfahrung nach aber häufig hilft, damit die Stimmte besonders in kritischen Situationen nicht für noch mehr Aufregung sorgt, ist selbst versuchen, ruhig zu bleiben und auch das auf die Stimmte zu übertragen.

    Alles Liebe,

    Philipp

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