Bist du Trainer, Coach, Berater oder Selbstständiger? Und verdienst dein Geld derzeit, in dem du deine Fähigkeiten als Dienstleister in Form von Beratungen oder Coachings gegen einen Stunden- bzw. Tagsatz verkaufst?
Dann ist dieser Artikel für dich, denn hier erzähle ich dir, wie du dein Geschäftsmodell weiter entwicklen und zu einem skalierbare Geschäftsmodell machen kannst und warum es ganz viel Sinn macht, das du das tust.
Bist du Coach oder hast du ein Business?
Jetzt mal Hand aufs Herz: Bist du Coach und hast irgendwie das Gefühl dich dafür fast entschuldigen zu müssen? Aus irgendeinem Grund wird bei Coaches irgendwie fix davon ausgegangen, dass sie kein Geld verdienen, das maximal ein Hobby ist und dass sie das alles wahrscheinlich sowieso nur machen, weil sie selber einen an der Meise haben und sich im Grunde genommen selber coachen.
*Achtung: Ironie ;-)*
So könnte man sagen, aus dem alten Spruch: „Wer nichts wird, wird Wirt!“ ist heute „Wer nichts wird, wird Coach!“ geworden.
Dabei sind Coaches zumeist einfach selbstständige Dienstleister, wie z.B. auch Ärzte oder Anwälte, die jedoch meistens mehr Ansehen als die Coaches genießen und im Normalfall auch mehr verdienen.
Sich als Selbstständige zu verstehen entspricht auch dem Selbstverständnis der meisten Coaches. Ich erinnere mich noch gut, als ich ein Weiterbildungsseminar für Coaches besucht habe und mich im Rahmen dieses Seminars selber als Unternehmerin bezeichnet habe. Als Antwort gab es verwunderte Blicke der anderen Coaches und jemand meinte: Ich hätte mein Coaching nie als Business oder Unternehmen gesehen, ich bin doch bloß selbstständig.
Heute glaube ich, dass es einige große Unterschiede zwischen Selbstständigen und Unternehmern gibt, die ich im Anschluss mal beschreiben werde.
Der Unterschied zwischen „Coach sein“ und ein „Coaching Business haben“
1. Selbstständige arbeiten selbst und ständig, Unternehmer haben ein Business
Schon das Wort „selbstständig“ sein assoziiere ich mit einem nicht sehr glücklichen Umstand, denn es bedeutet doch selbst und ständig alles alleine zu machen. Wenn du dich als selbstständiger Coach verstehst, dann machst du selbst und ständig Beratungen und Coachings.
Das Problem hierbei ist, dass nach meiner Erfahrung mehr als ein 2-stündiges Coaching pro Tag kaum zu schaffen ist. Schließlich muss man ja auch noch Vor- und Nachbereitung machen und Marketing betreiben. Außerdem möchte ich Zeit haben, um mein Buch zu schreiben, mich weiter zu bilden und und und.
Außerdem ist das mögliche Einkommen mit 2 Stunden Coaching pro Tag sehr begrenzt.
Ganz anders sieht die Situation aus, wenn du ein Coaching-Business hast! Unternehmer haben ein Business mit Prozessen und Strukturen, die sie unterstützen. Mitarbeiter oder heute vor allem Software übernehmen einen Teil der Arbeit. Der Unternehmer setzt das Business auf und schafft die Strukturen, die nach einiger Zeit immer mehr automatisiert laufen. Dadurch hat der Unternehmer wieder Zeit für sein oder ihr Privatleben bzw. um das nächste Business aufzusetzen.
Diese Ideen sind ja alles andere als neu. Viele Unternehmer starten z.B. mit einem Restaurant oder Fitness-Studio oder Friseursalon, warten bis das gut läuft um dann den nächsten zu eröffnen Nur „Wissensarbeitern“ wie Coaches oder Beratern stand diese Möglichkeit der Skalierung bis vor kurzem nicht offen.
Das hat sich allerdings in Zeiten des Online Marketings vollkommen geändert. Heute kann jeder Coach ein Coaching-Business betreiben, indem er oder sie skalierbare Produkte wie Video-Kurse, Mitgliederbereiche oder Meditationen verkauft.
Doch dazu gleich mehr.
2. Selbstständige werden empfohlen, Unternehmer kreieren neue Märkte
Ein weiterer großer Unterschied zwischen Selbstständigen und Unternehmern ist die Art und Weise, wie sie Kunden finden und Marketing betreiben.
Selbstständige werden klassisch von ihren zufriedenen Kunden weiter empfohlen und machen selber kaum Werbung. Sie entwicklen auch keine Produkte sondern potenzielle Kunden kommen mit einer Problemstellung auf sie zu, die sie dann bearbeiten.
Unternehmer denken da anders. Sie warten nicht bis Kunden mit einem Problem auf sie zu kommen sondern sie überlegen sich, welche Probleme ihre Kunden haben, entwickeln ein passendes Produkt dazu und vermarkten dieses. Oftmals kreieren sie damit erst die Nachfrage.
Viele meiner Kunden hatten nie den Wunsch aus ihrem Coaching ein skalierbares Business zu machen. Meine Blog-Artikel und Podcasts haben sie erst auf diese Idee gebracht. Der nächste Schritt war dann sich bei mir zu melden und eine Beratung zu buchen.
3. Selbstständige betreiben Preiskampf, Unternehmer kreieren die eigenen Marke
Selbstständige werden von ihren potenziellen Kunden zumeist nach ihrem Stunden- bzw. Tagsatz bewertet. Meistens holen sie die Kunden mehrere Angebote ein und versuchen dann über den Preis zu verhandeln.
Unternehmer auf der anderen Seite kreieren ihre eigene Marke und bestimmen selber die Preise, die sich verlangen. Aufgrund schlauer Produkt- und Preisgestaltung vermeiden sie den Preiskampf und durch die Qualität ihrer Marke bezahlen die Kunden und Klienten gerne etwas mehr.
Aber auch dazu gleich mehr 😉
4. Selbstständige verkaufen jetzt ihre Zeit gegen Geld, Unternehmer bauen etwas für die Zukunft auf
Der wesentliche Unterschied zwischen Selbstständigen und Unternehmern ist, dass Selbstständige (ähnlich wie Angestellte) jetzt ihre Zeit gegen Geld eintauschen, während Unternehmer Systeme, Strukturen und Prozess aufbauen, die ihnen in Zukunft mehr Geld und mehr Freiheit bringen werden.
Bist du bereit für dein eigenes Online Coaching-Business?
In Folge erzähle ich dir die 6 größten Vorteile, die dir dein Online Coaching-Business bringt 🙂
Warum du ein Online Coaching-Business haben solltest
1. Du verlässt die Zeit-gegen-Geld Falle und dein Business wird skalierbar
Der wichtigste Vorteil ist, dass du die Zeit-gegen-Geld Falle verlässt und dein Business skalierbar wird. Unter skalierbar verstehe ich, dass du deinen Umsatz steigern kannst ohne deinen Zeiteinsatz zu steigern. Das kannst du z.B. erreichen indem du statt 1:1 Beratung Online-Coachingprogramme, Video-Kurse oder kostenpflichtige Webinare anbietest.
Denn der Video-Kurs oder das E-Book wird nur einmal erstellt und dann kannst du ihn immer wieder verkaufen. Natürlich hat jedes Produkt einen Lebenszyklus und muss irgendwann upgedatet oder ersetzt werden, aber in Summe ist es eine viel bessere Verwendung von deiner Zeit als 1:1 Beratung oder Coaching.
2. Du kannst viel mehr Menschen helfen
Die meisten von uns werden nicht deshalb Coach, weil sie so viel Geld verdienen wollen sondern weil sie etwas auf der Welt bewegen wollen. Wenn du skalierbare Produkte anbietest, dann kannst du das Leben von sehr vielen Menschen verändern, während das mit 1:1 Beratung oder Coaching nicht möglich wäre.
Wenn du diese eine, richtig scharfe, Positionierung findest. Dieses Ding, das genau deines ist und wegen dem du auf die Welt gekommen bist und das in ein digitales Produkt verpackst, kannst du das Leben von zigtausenden bis Millionen Menschen verändern.
3. Du bietest deinen Kunden mehr Mehrwert durch verschiede Produkte
Wenn du nur ein Produkt anbietest, dann passt das möglicherweise nicht für alle Kunden. Vielleicht ist manchen eine Beratung zu teuer oder sie können nicht zu deinem Seminar verreisen.
Außerdem sehen sich manche Menschen lieber ein Video an, während andere lieber ein E-Book lesen und noch andere lieber ein Seminar besuchen.
Um für deine Kunden einen möglichst großen Mehrwert zu schaffen, macht es viel Sinn, dass du dein Wissen und deine Expertise in einer Reihe von Produkten weitergibst.
Also statt eine breite Positionierung (z.B. ich bin Coach) und ein Produkt (Einzelberatung), lieber eine scharfe Positionierung (z.B. ich unterstütze Coaches und Trainer dabei ihren Sweet-Spot zu finden und damit ein Online-Coaching-Business aufzubauen) und viele Produkte (Video-Kurs, Webinar, E-Book, etc.), die sich genau mit den Themen von deiner Nische beschäftigen. Somit wird es auch nicht langweilig und dein Business kann sich laufend weiter entwicklen.
4. Du kannst Produkte in verschiedenen Preislagen anbieten
Da du mit deinem Online Coaching Business dann verschiedene Produkte anbietest, kannst du natürlich auch verschiedene Preisstufen abdecken. Bei mir finden sich Produkte, wie die Mastermind-Klasse Marketing Kickstarter von Norbert Hofer und mir um 47 Euro (exkl. MwSt.) bis hin zu Seminaren, die ab 1.800 Euro kosten. Somit ist für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei.
5. Du gewinnst über deine digitalen Produkte Kunden für deine Seminare und Coachings
Ein weiterer toller Nebeneffekt, wenn du digitale Produkte anbietest ist, dass du so auch Kunden für deine höherpreisigen Seminare und Coachings gewinnst. Ich werde z.B. regelmäßig von den Teilnehmern von unserer Mastermind gefragt, ob ich für zusätzliche Fragen auch Einzelberatungen gebe. Der große Vorteil ist, dass die Klienten dann schon vieles aus dem Videokurs bzw. aus den Online-Seminare wissen und wir somit in der Einzelberatung viel schneller weiter gehen können.
6. Das Geschäftsmodell ist perfekt für vielbegabte Scanner-Persönlichkeiten
Solltest du auch so eine vielbegabte Scanner-Persönlichkeit sein wie ich, dann ist so ein Online Coaching Business einfach perfekt für dich. Denn du musst dann nicht mehr dein Leben lang das Gleiche machen sondern kannst deine Kreativität voll ausleben, wenn du deine Webseite gestaltest, deine Video und Audiokurse produzierst, deine Bücher schreibst, auf Facebook Gleichgesinnte und Kunden findest und und und.
Der Riesenvorteil ist nur, dass du nicht immer wieder neue Projekte startest und damit am Ende nicht den Erfolg bekommst, den du dir wünscht sondern du hast eine klare und langfristige Business-Strategie im Hintergrund.
Da dein Business skalierbar ist, kann es so groß werden, wie du willst. The sky is the limit. In den USA gibt es Online-Coaches, die jährlich einen 2-stelligen Millionenbetrag umsetzen.
If you can dream it, you can do it.
Wenn du Coach, Trainer, Scanner oder Berater bist und dein Business auf die nächste Stufe heben willst, dann freue ich mich von dir zu hören 🙂
Alles Liebe und eine wunderschöne Woche für dich!
Deine,
P.S.: Möchtest du meine Hilfe dabei, dein Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und unwiderstehlich zu leben? Dann melde dich unter diesem Artikel für das kostenlose Online-Training an!
14 Comments
Linda
24. Februar 2015Super motivierender Beitrag!
Ich wusste bis eben nicht, dass ich nicht selbstständig bin, sondern Unternehmer. Zumindest arbeite ich daran 🙂
Unternehmer zu sein, fühlt sich gleich viel besser an 🙂 Als Selbstständige arbeite ich für andere, als Unternehmer für mich.
Lieben Gruß
Linda
Mara Stix
25. Februar 2015Hallo Linda!
Schön gesagt! Gefällt mir super!
Alles Liebe,
Mara
Nima Ashoff
24. Februar 2015Ja, ich bin ein scannender Coach, der gerne vielseitig unterwegs ist 🙂
Deshalb baue ich mir neben meinem Blog gerade auch mein Coaching-Business (wieder) auf und speichere mir deinen Artikel direkt einmal ab – er ist nämlich absolut hilfreich!
Vielen Dank dafür und sonnige Grüße
Nima
Mara Stix
25. Februar 2015Liebe Nima,
das freut mich sehr!
Ganz viel Erfolg mit allem, was du so vor hast 🙂
LG,
Mara
Philipp
24. Februar 2015„Wer nichts wird, wird Wirt.“ -> Von dem Spruch habe ich noch nie etwas gehalten. Die moderne Version ist nicht im geringsten besser, finde ich.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass es einen sehr guten Grund hat, warum viele erst dann Berater werden und bleiben, wenn sie bereits eine gute Weile in anderen Bereichen Projekte realisiert haben: Erfahrung.
Lieber Gruß,
Philipp
Mara Stix
25. Februar 2015Hallo Philipp,
da bin ich voll deiner Meinung!
Ich sage oft: Nimm nur Feedback von Menschen an, die das, was du willst, bereits erfolgreich umgesetzt haben 🙂
Alles Liebe,
Mara
Veronika Räß
25. Februar 2015Liebe Mara,
gerade noch am Starten mit meiner Selbstständigkeit im Bereich consulting, beschäftigt mich dieses Thema natürlich… ich möchte erst gar nicht in die Zeit-gegen-Geld-Falle geraten und noch klappt es sehr gut.
Jedoch ist es für mich nun an der Zeit auch mehr in Richtung Video-Trainings, Online-Seminar etc. zu denken und zu planen und da helfen mir deine Artikel wirklich sehr! Danke also einmal wieder für deinen Input!!!
Alles Liebe, Veronika (A BIT OF COLOR consulting)
Mara Stix
25. Februar 2015Liebe Veronika,
das macht auch echt ganz viel Sinn, dass du dir von Anfang an genau überlegst, wo du mit deiner Selbstständigkeit hin willst!
Welches Geschäftsmodell zu dir passen, welchen Lifestyle du willst.
Alles Liebe und ganz viel Erfolg damit!
Mara
Stefan Pirnbacher
25. Februar 2015Hallo Mara,
wiedermal ein toller inspirierender Artikel von dir! 🙂
Ich beschreibe den Unterschied zwischen Unternehmer und Selbstständiger auch gerne mit „Ein Selbstständiger arbeitet IN seinem Unternehmen, ein Unternehmer AN seinem Unternehmen!“
Dieser Artikel ist auch sehr gut auf Offline-Unternehmen übertragbar, also somit annähernd auf alle Unternehmer/Selbstständige, zum Beispiel u.a. Handwerker, mit denen ich zusammen arbeiten möchte! 🙂
LG Stefan
Mara Stix
25. Februar 2015Cool, das freut mich sehr, dass der Artikel auch für dich und deine Kunden Mehrwert stiftet!
Alles Liebe,
Mara
Marcel
8. März 2016Hallo Mara,
sehr interessanter Artikel.
Ich glaube ebenfalls, dass digitale Produkte einen guten Einstieg für tiefergehende Beratung & Coaching sein können.
Außerdem finde ich die Idee gut verschiedene Preisstufen anzubieten, um somit verschiedene Bedürfnisse und Klientenschichten anzusprechen.
So könnte man beispielsweise einen „Do-it-yourself Kurs“ anbieten und in einer weiteren Preisstufe eine individuelle Begleitung dazu.
Auch die kann natürlich online stattfinden, wodurch weiterhin die Ortsunabhängigkeit und die zeitliche Effektivität für Coach und Klient gegeben ist.
Für Coaches & BeraterInnen, die sich näher mit diesem Thema auseinandersetzen möchten ist dieser Artikel sicher hilfreich: https://clevermemo.com/blog/online-coaching/
Viele Grüße und weiter so !
Marcel
Nadine
7. April 2017Mara, wow!
Ich bin schon so lange versucht, mich als studierte Psychologin und Fachwirtin mit Ausbilderschein „selbstständig“ zu machen, war aber viel zu wenig überzeugt davon, mich in diese 1:1-„Zeit-gegen-Geld“-Falle zu bewegen. Viel zu wenig Wachstum und Abwechslung und… ach, überhaupt!
Vielen Dank für die Motivationsspritze und den Gedanken, dass ich nicht größenwahnsinnig bin, wenn ich „mehr“ will (=Klienten, Abwechslung, Zeit, Kohle).
Schwungvolle Grüße! Nadine
[…] Alle diese Fragen solltest du für dich beantworten bevor du dich für ein bestimmtest Geschäftsmodell entscheidest. Denn es macht einen großen Unterschied, ob du mit 5-10 Klienten pro Monat Einzel-Coachings machst oder ob du ein skalierbares Online Coaching Business hast. […]
[…] für mich ist, dass ich mein Wissen somit nicht mehr gegen einen Stundensatz verkaufe sondern skalierbar mache. Und somit laufend mehr Geld verdienen kann ohne meine Arbeitszeit zu erhöhen. Und natürlich […]
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