Ich habe ja schon öfter darüber geschrieben, warum es Sinn macht die Zeit gegen Geld Falle zu verlassen und das eigene Wissen zu monetarisieren. Gemeinsam mit meinem Geschäftspartner Norbert Hofer habe ich einen Online-Kurs erstellt, der seit Dezember bereits über 10.000 Euro Umsatz eingebracht hat. Und das Ganze ohne weitere Investitionen in Werbung.
Der große Vorteil für mich ist, dass ich mein Wissen somit nicht mehr gegen einen Stundensatz verkaufe sondern skalierbar mache. Und somit laufend mehr Geld verdienen kann ohne meine Arbeitszeit zu erhöhen. Und natürlich auch viel mehr Menschen erreichen und mit meinen Produkten und Dienstleistungen unterstützen kann.
Daher erzähle ich dir im folgenden Artikel, wie du in 5 Schritten aus deinem Wissen und deiner Expertise einen Online Kurs entwickelst.
Schritt 1: Auswahl des Themas
Die 1. Frage, die sich stellt, wenn du deinen ersten Online Kurs entwickeln möchtest, ist die Frage, was das richtige Thema für den Kurs ist. Mein Empfehlung hier ist, dass du das Thema nach folgenden 2 Fragen auswählst:
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Was sind die drei größten Probleme meiner Zielgruppe?
Bei unserem ersten Online Kurs waren meine Zielgruppe Menschen, die ein Online Business aufbauen wollten. Aus meinen Beratungen und Webinaren kannte ich auch die größten Probleme die diese Zielgruppe hat:
- Meine Zielkunden wollen eine eigene E-Mail Liste mit Interessenten aufbauen, aber es fehlt ihnen die richtige Strategie, um das zu tun.
- Weil sie nicht sicher sind, was sie tun sollen, haben sie Schwierigkeiten dabei durchzuhalten und die Liste auch wirklich aufzubauen.
- Die technische Umsetzung ist ein großes Problem und sorgt für viel Frust.
Genau diese Schritte solltest du dann auch für deinen Online Kurs überlegen. Wenn du dir nicht sicher bist, was die drei größten Probleme deiner Zielkunden sind, dann sprich einfach mit ihnen. Führe mindestens 5 Gespräche mit potenziellen Kunden und frage sie, was ihre größten Probleme sind. Schreibe dabei ALLES mit was sie sagen!
Wenn du die Gespräche geführt hast, dann mache eine Auswertung und suche nach Gemeinsamkeiten und Problemen, die häufiger genannt wurden.
Schritt 2: Herunterbrechen des Problems
Durch die Gespräche kannst du einerseits die Hauptprobleme identifizieren, aber andererseits auch diese Hauptprobleme in Unterprobleme herunterbrechen. Dies tust du, indem du weiter nachfragst und sagst: Wie genau ist das für dich ein Problem? Wobei genau hast du da Probleme?
Als ich das gemacht habe, habe ich z.B. folgende Unterprobleme identifiziert:
- Ich weiß nicht, wie ich vorgehen soll
- Ich fühle mich überfordert, weil ich nicht genau weiß, wie es angehen soll.
- Ich habe schon vieles probiert, aber meine Liste will einfach nicht wachsen.
- Ich habe Schwierigkeiten beim Aufbau der Liste durchzuhalten
- Ich verstehe nicht, warum der Aufbau der E-Mail Liste so wichtig ist.
- Ich habe eine E-Mail Liste, aber niemand trägt sich ein. Das ist demotivierend.
- Ich bin demotiviert, weil mir der Austausch mit Gleichgesinnten fehlt.
- Ich schaffe den Umgang mit der Technik nicht
- Welche Tools brauche ich?
- Welche Anbieter soll ich auswählen?
- Wie setze ich alles Schritt für Schritt um?
Schritt 3: Beschreibe den Lösungsweg in Form von Modulen
Wenn du die wichtigsten Probleme und Unterprobleme identifiziert hast, dann solltest du im nächsten Schritt das Ziel definieren, das die Menschen, die deinen Kurs besuchen, erreichen sollen.
In unserem Fall war es z.B. eine E-Mail Liste mit 500 Interessenten aufzubauen.
Und dann geht es darum, den Lösungsweg in mehreren Schritten zu beschreiben. Diese Schritte werden dann die Module bzw. Teile deines späteren Online Kurses. Am besten ist es, wenn du dabei in einem Prozess denkst. Mir selber fällt das sehr leicht, weil ich früher als Unternehmensberaterin verschiedenste Prozesse entworfen habe.
Du kannst dir z.B. ein Blatt Papier nehmen und zuerst auf der einen Seite den Ist-Zustand aufschreiben (z.B. derzeit keine E-Mail Liste) und dann auf der anderen Seite des Blattest den Zielzustand (E-Mail Liste mit 500 Interessenten) und dann schreibst du dazwischen alle Schritte auf, die es braucht, um dieses Zielzustand zu erreichen.
Bei unserem Kurs waren das z.B. folgende Schritte:
- Definieren der richtigen Zielgruppe: Wer soll genau angesprochen werden?
- Entwicklung von einem Anreiz, um diese Menschen einzuladen, sich in den Newsletter einzutragen
- Technische Umsetzung der Landing Page und des Newsletter-Systems, um die E-Mail Adresse einzusammeln
- Besucher für die Landing Page finden
- Über Blog
- Über Facebook
- Über Webinar
Diese verschiedenen Schritte wurden dann die sechs Module von unserem Kurs.
Schritt 4: Auswahl des richtigen Kurs-Designs
Der nächste Schritt ist dann das richtige Design für deinen Kurs auszuwählen. Im folgenden stelle ich dir 3 verschiedene Möglichkeiten vor, wie du so einen Kurs umsetzen kannst. Diese 3 Ideen erheben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es sind einfach 3 verschiedene Möglichkeiten, die ich selber schon ausprobiert habe.
Die Live Webinar-Reihe
Die erste Möglichkeit um deinen Online Kurs ins Leben zu rufen ist als Live Webinar Reihe. Dabei veranstaltest du z.B. 3-6 Webinare und behandelst in jedem der Webinare eines der Themen, die du in Schritt 3 identifiziert hast. Du begleitest somit deine Zuseher auf ihrer Reise zur Lösung ihres Problems.
Zur Veranstaltung von Webinaren gibt es eine Reihe von verschiedenen Tools. Ich selber benutze Webinarjam, das auf Google Hangout basiert. Ich bin damit recht zufrieden, aber es gibt noch jede Menge andere Tools. Sie alle haben verschiedene Vor- und Nachteile.
Was sind die Vorteile von einer Live Webinar-Reihe?
- Der technische Aufwand ist relativ gering: Du musst nur das Webinar veranstalten und nachher die Aufzeichnung herum schicken.
- Du kannst live mit deinen Teilnehmern interagieren und Fragen im Chat beantworten.
- Durch die Fragen im Webinar lernst du deine Zielgruppe noch besser kennen.
Was sind die Nachteile von einer Live Webinar-Reihe?
- Ein Live Webinar zu halten ist für viele Menschen, die sich nicht so gerne zeigen, einer Herausforderung.
- Trotz sehr guter Vorbereitung kann es zu technischen Problemen während des Webinars kommen und das ist dann eher unangenehm. (Ich spreche aus eigener Erfahrung 😉 .)
- Da das Webinar zu einer bestimmten Zeit stattfinden, können meistens nicht alle deiner Teilnehmer live dabei sein. Das kannst du allerdings wieder abfangen, in dem du nachher die Aufzeichnung herumschickst.
Der E-Mail Kurs
Die nächste Möglichkeit ist einen E-Mail Kurs zu erstellen. Hier verschickst du (zumeist automatisiert über Autoresponder, also eine automatisierte E-Mail Serie) eine bestimmte Anzahl von E-Mails, in denen du deine Leser dabei unterstützt ihr Ziel zu erreichen. In diese E-Mails kannst du auch Links zu Blog-Artikeln, Videos, Audios oder PDF-Dateien einbetten.
Was sind die Vorteile von einem E-Mail Kurs?
- Der technische Aufwand ist relativ gering: Du musst nur den Content erstellen und nachher den Autoresponder einrichten.
- Du musst dich nicht direkt live zeigen.
- Du kannst alles in Ruhe vorbereiten und wenn die E-Mail Serie einmal erstellt ist, kann sie (zumindest theoretisch) unendlich lange weiter verkauft werden.
- Die Teilnehmer können die E-Mails jederzeit lesen und sich ihre Zeit selber einteilen.
Was sind die Nachteile von einem E-Mail Kurs?
- Es gibt keine direkte Interaktion zwischen dir und den Teilnehmern. Dies könntest du allerdings ändern, wenn du z.B. eine Facebook-Gruppe einrichtest, in der sich die Teilnehmer mit dir und den anderen Teilnehmern austauschen können.
- Die E-Mails mit den Inhalten können relativ leicht an andere Personen, die nicht Kursteilnehmer sind, weitergeleitet werden.
Der Online-Kurs mit Mitgliederbereich
Die dritte Möglichkeit ist einen „richtigen“ Online-Kurs mit Mitgliederbereich zu erstellen. In diesem Fall richtest du auf deiner Webseite einen Bereich ein, der nur mit Benutzername und Passwort erreichbar ist. Dafür gibt es eigene WordPress Plug-Ins wie z.B. Digimember.
Mit diesen Plug-Ins kannst du deine Inhalte nicht nur Passwort-schützen sondern auch sehr einfach in verschiedene Module aufteilen, die dann erst sequenziell (also nacheinander) freigeschaltet werden (z.B. wöchentlich). Das bedeutet also, dass wenn jemand deinen Kurs neu kauft, hat er oder sie z.B. in der 1. Woche nur Zugang zu Modul 1. In der 2. Woche wird dann Modul 2 freigeschaltet usw.
Außerdem kann der Mitgliederbereich auch mit einem Bezahlanbieter verbunden werden. Wir nutzen z.B. Digistore. Somit erhält nur derjenige Zugang, der auch das Produkt gekauft hat.
Was sind die Vorteile von einem Online-Kurs mit Mitgliederbereich?
- Du musst dich nicht direkt live zeigen.
- Du kannst alles in Ruhe vorbereiten und wenn der Online-Kurs einmal erstellt ist, kann er (zumindest theoretisch) unendlich lange weiter verkauft werden.
- Die Teilnehmer können sich jederzeit in den Kurs einloggen und sich ihre Zeit selber einteilen.
- Deine Inhalte sind Passwort-geschützt.
Was sind die Nachteile von einem Online-Kurs mit Mitgliederbereich?
- Der technische Aufwand ist relativ hoch: Du musst einen Mitgliederbereich auf deiner Webseite einrichten.
- Es gibt keine direkte Interaktion zwischen dir und den Teilnehmern. Dies könntest du allerdings ändern, wenn du z.B. eine Facebook-Gruppe einrichtest, in der sich die Teilnehmer mit dir und den anderen Teilnehmern austauschen können.
Sobald du dich hier für das für dich passende Kurs-Design entschieden hast, kannst du dann beginnen, deine Inhalte zu produzieren.
Schritt 5: Produktion der Inhalte für deinen Online Kurs
In welcher Form du deine Inhalte produzierst hängt natürlich sehr stark von deinem Thema und deinen persönlichen Präferenzen ab. Ganz allgemein gesagt, gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten, wie du deine Inhalte darstellen kannst. Zusätzlich zu den Texten, die du in dein E-Mail bzw. auf deine Mitgliederseite schreibst, meine ich natürlich 🙂
1. Video (live oder Präsentation)
Die erste Möglichkeit ist ein Video zu produzieren. Wenn du dich für eine Webinar-Reihe entscheidest, dann entsteht durch die Aufnahme des Live-Webinars automatisch ein Video.
Bei den Videos gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
- Du kannst ein Live-Video erstellen, bei dem du vor der Kamera sprichst.
- Oder du kannst eine Präsentation erstellen, deinen Bildschirm abfilmen und mit einem Mikro dazu sprechen.
Ich persönlich erstelle meine Live-Vides mit meiner Canon-Kamera oder meinem iPhone. Um meinen Bildschirm abzufilmen erstelle ich eine Präsentation in Power Point und nutze dann die Software Screenflow. Für eine gute Tonqualität sorgt mein Samson Mikrofon.
Also Hosting-Service für meine Videos (also ihr „Zuhause“ im Internet) nutze ich Vimeo. Eine kostenfreie Alternative ist Youtube, das allerdings nicht so gut aussieht und mit dem deine Videos nicht so gut vor Dritten geschützt sind wie bei Vimeo.
2. Audio
Die zweite Möglichkeit ist Audios mit deinen Inhalten zu erstellen. Das bietet sich natürlich vor allem für Meditationen etc. an, bei denen deine Kunden dann nur zuhören. Ich erstelle meine Audios mit dem Programm Garageband. Für Windows-User gibt es das Programm Audacity.
Als Hosting-Service für meine Audios nutze ich Libsyn. Dort lade ich meine Dateien hoch und Libsyn generiert einen Link, den ich auf meiner Webseite einbetten kann.
3. PDF-Dokumente
Die dritte Möglichkeit um Inhalte zu kreieren sind PDF-Dokumente. Das eignet sich vor allem für Checklisten, die sich deine Kursteilnehmer herunterladen können bzw. Arbeitsblätter, mit denen sie im Selbststudium verschiedene Themen bearbeiten können. Außerdem verwende ich PDF-Dokumente auch für Link-Listen und andere Hintergrundinformationen.
Der Vorteil der PDF-Dokumente besteht darin, dass sie heruntergeladen und einfacher ausgedruckt werden können als normale Webseiten-Texte. Ich erstelle meine PDF-Dokumente in dem Programm Pages, aber du kannst für den Anfang auch z.B. einfach Word verwenden.
Ich wünsche dir viel Freude beim Erstellen von deinem ersten Online-Kurs und solltest du noch Fragen dazu haben, poste sie mir einfach in die Kommentare!
Alles Liebe,
7 Comments
Barbara J. Schoenfeld
17. März 2015Dankeschön liebe Mara,
das kommt genau jetzt richtig für mich, denn ich bin gerade dabei mein erstes Produkt zu entwickeln.
Und wie immer ist alles schön strukturiert von dir aufgeschrieben.
Herzliche Grüße
Barbara
Marit
18. März 2015Hallo Mara,
ein sehr schöner Artikel, gut auf den Punkt gebracht und schön, dass Ihr aus euren eigenen Erfahrungen berichtet! Passt sehr gut zu dem Vorgehen, das ich ja auch immer empfehle – klasse. Habe den Artikel gerade geteilt und wünsche viel Erfolg für das Webinar!
Viele Grüße
Marit
Marina
12. November 2016Liebe Mara, vielen Dank für diese tolle Erklärung! Wie machst Du dass Deine Videos auf Vimeo nicht für aussenstehende sichtbar sind? Bettest Du sie auch per Link in WP ein? Viele Grüsse,
Marina
Daniel Münter
26. November 2016Hallo Marina,
in Vimeo Pro hat man bei jedem Video unter Datenschutz die Möglichkeit, dass Video nur von einer bestimmten URL aus abspielen zu lassen (hier dann die URL deiner Kursseite eintragen)- Deine Kursseiten werden natürlich durch ein Plugin wie DigiMember geschützt. Außerdem kann man auch das einbetten an anderen Stellen untersagen.
Viele Grüße
Daniel Münter
David Goebel
10. Januar 2017Liebe Mara,
ich kann dir bei den 5 Schritte nur zustimmen.
Super Artikel.
SinnSTIFTende Grüße,
David
Simone
28. Mai 2017Hallo Mara,
danke für diesen informativen Artikel.
Ich habe noch eine Frage. Ich möchte einen Email-Kurs verkaufen, pro Tag eine Email über einen bestimmten Zeitraum. Wenn ich mit Digistore24 arbeite, muss ich denn dann zwingend auch einen Member-Bereich haben? Kannst Du andere Möglichkeiten empfehlen?
Vielen Dank & Viele Grüße,
Simone
Nuria
12. Januar 2018Hallo Mara, sehr interessanter Überblick, war mir hilfreich für den Einstieg! Danke dafür! Liebe Grüße, Nuria
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