Der bewusste Umgang mit Zeit oder wie du lernst, dich selbst zu managen

Gastartikel von Andrea Heimer

Wer seine Zeit effektiv nutzt, kann mehr davon mit Sachen verbringen, die er wirklich gerne macht. Zeitmanagement ist das Zauberwort. Doch egal, wie viele kluge Ratschläge du zu diesem Thema hörst und wie viele schlaue Ratgeber du liest, niemand kennt dich im Endeffekt so gut wie du dich selbst und weiß, wie du tickst, ob du ein früher Vogel oder eine Nachteule bist, wann dein Leistungshoch ist und wann du einfach mal Ruhe brauchst. Hier zeige ich dir, wie du zu deinem eigenen perfekten Zeitmanagement findest, effektiver arbeitest und viel Zeit sparst, die du dann wiederum in Herzensprojekte investieren kannst.

Lerne, dich selbst zu motivieren

Seien wir ehrlich, wir alle kennen diese Aufgabe, die wir am liebsten gar nicht machen würden und wenn, dann geht es nur stockend voran, weil wir keine Lust haben. Überlege dir, was dich an dieser Stelle dazu bringen könnte, einfach durchzuziehen und die Arbeit hinter dich zu bringen.

Selbstmotivation ist der Schlüssel zu effektivem und schnellem Arbeiten und damit zu einem besseren Selbstmanagement.

Ein großer Motivator für mich ist Vorfreude. Wenn ich vorhabe, mir etwas zu gönnen, mich mit Freunden nach getaner Arbeit im Biergarten zu treffen oder schon den nächsten Urlaub vor Augen habe, dann sehe ich das als eine Art Belohnung an. Nervige Aufgaben erledigen sich viel besser, wenn man ein Ziel vor Augen hat – auch wenn dieses Ziel eigentlich nichts mit der Aufgabe selbst zu tun hat.

Ich liebe es auch, mich mit schönen Sachen zu umgeben und gebe gerne ein bisschen mehr Geld für meine Arbeitsmittel (Stifte, Kalender, Schreibtischablagen, …) aus. Wenn ich mich nicht auf die Arbeit freue, dann zumindest auf meinen Arbeitsplatz, und allein das ist schon Motivation genug.

Überlege dir, was dich motiviert und setze es um.

 

Lerne dich selbst besser kennen

Frühaufsteher, Nachteulen, Mittagsschläfer, … – wer seine Leistungshochs und -tiefs, seine Stärken, Schwächen und Bedürfnisse kennt, kann seinen Tagesablauf besser planen, effektiver arbeiten und Erholungsphasen perfekt timen.

Ähnlich verhält es sich mit Tools, wie To-Do-Listen. Manche arbeiten wunderbar damit, andere legen ihren Tagesablauf lieber Termin-genau im Kalender fest. Probiere aus, welche Tools, Kalender-Arten und Apps zu dir passen und mit welchen du am ehesten schaffst, was du dir vorgenommen hast.

 

Schaffe dir Routinen

Hast du heute Morgen darüber nachgedacht, das Zähneputzen ausfallen zu lassen? Bestimmt nicht. Wahrscheinlich ist dir nicht einmal weiter aufgefallen, dass du Zeit damit verbracht hast. Es ist einfach so fest in deinen Tagesablauf integriert, dass es du es ganz selbstverständlich erledigst.

Routinen fetzen genau deswegen. Sie stören nicht weiter und arbeiten sich fast schon automatisch ab. Versuche so viel wie möglich von deiner regelmäßigen Arbeit als Routine in deinen Tagesablauf zu verankern. Je öfter du etwas wiederholst, umso selbstverständlicher wird es. Tägliche Routinen sind also effektiver als wöchentliche oder monatliche. An einem Tag sammelt sich außerdem nicht allzu viel an, so dass das Ganze dann auch schneller erledigt ist.

Wer die Idee eher unpraktisch findet, jeden Tag alles zu machen, kann es sich auch zur Routine machen, jeden Tag etwas anderes zu erledigen, aber immer zu einer bestimmten Zeit. Montags werden dann zum Beispiel alle Rechnungen abgearbeitet, dienstags alle notwendigen Anrufe erledigt, und so weiter. Das hat den Vorteil, dass man immer ähnliche Arbeiten bündelt und Zeit spart, weil man nicht zwischen verschiedenen Websites, Programmen und Geräten wechseln muss.

 

Freunde dich mit deinem inneren Schweinehund an

Es gibt einfach Phasen, da geht überhaupt nichts. Das ist normal. Gerade an sehr stressigen Tagen lässt dein Körper (oder besser dein Kopf) dich irgendwann wissen, dass es reicht. Natürlich kann man jetzt die Zähne zusammenbeißen und durchziehen, wenn es sein muss. Besser ist es aber, diese Phasen für Erholung zu nutzen und mit frisch aufgetankter Energie in den nächsten Tag zu starten.

Genau wie beim Sport oder beim Essen, ist es auch bei der Arbeit wichtig, auf deinen Körper zu hören, um ein ungesundes Übermaß (Stichwort: Burnout) zu vermeiden.

 

Last but not least: Kenne deine Zeitfresser

Die gefährlichsten Zeitfresser sind die, die wir gar nicht mehr bemerken. Ein unaufmerksamer Moment, und schon surfen wir planlos durchs Internet oder schauen uns eine ganze Serien-Staffel an. So etwas muss auch mal sein, das streite ich gar nicht ab. Wichtig ist, dass man es bewusst tut.

Entwickle ein Gefühl für Zeit. Unabhängig davon, ob du sie produktiv oder zur Erholung nutzt. Umso größer ist im Endeffekt auch der Erholungsfaktor. Man kann diese Momente dann richtig genießen, die Akkus auftanken und danach wieder voll durchstarten. Bester Nebeneffekt am bewussten Zeitkonsum: Du wunderst dich nicht mehr, wo die Zeit eigentlich geblieben ist.

 

Über Andrea Heimer

Andrea Heimer

 

Andrea Heimer ist im richtigen Leben Online Marketer und Fernstudentin. Nebenbei bloggt sie auf www.we-are-curious.de über das Studieren, berufsbegleitende Weiterbildung und Zeitmanagement.

 

Ich freue mich über deine Meinung!

1 Comment

  • Dario

    Reply Reply 21. September 2015

    Hi Andrea,

    der Artikel gefällt mir. Was ich noch für wichtig halte ist Akzeptanz.

    Häufig ist es so, dass man sich Vorwürfe macht, wenn man einen schlechten Tag hatte. Obwohl man sich angestrengt hat, hat man nicht das geschafft, was man erledigen wollte. Dadurch, dass man sich fertig macht, entzieht man sich selber Energie und macht es nur schlimmer.

    Wenn man dagegen akzeptiert, dass es auch schlechte Tage gibt und sie hinnimmt, kommt man mit solchen Tagen viel besser zurecht.

    Das ist jedenfalls meine Erfahrung dazu 😉

    Grüße
    Darop

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