Endlich zu Hause! Wie es ist, wenn man dem Ruf seines Herzens folgt

Gastartikel von Melanie Kaltenbach

Neulich schrieb unsere Mara alias Malani auf Facebook, dass sie sich in Honolulu so gefühlt hat, als sei sie nach langer Zeit endlich wieder zu Hause. Ich kenne dieses Gefühl! Ich habe es selbst so erlebt, vor über 20 Jahren, viele tausend Kilometer von meiner Geburtsheimat entfernt.

In dem folgenden Artikel erfährst du, was ich auf meiner Abenteuerreise nach Hause so alles erlebt habe und wie auch du es schaffen kannst, dein wahres Zuhause zu finden:

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Im falschen Land geboren

Als ich im Alter von 24 Jahren zum ersten Mal nach La Gomera kam, da hatte ich es auch, dieses Gefühl: Endlich zu Hause! 4.000 Kilometer von Deutschland entfernt, weder Land noch Leute kennend und der spanischen Sprache nicht mächtig, jauchzte mein Herz: ZUHAUSE! Die Antwort darauf, warum ich mich an einem Ort zu Hause fühlte, den ich bislang überhaupt nicht kannte, habe ich erst viele Jahre später bekommen. Um genau zu sein 13 Jahre später.

Denn ich habe mir nach diesem ergreifenden Erlebnis noch ganze 13 Jahre Zeit gelassen, bis ich endlich entschied, diese kleine Insel nicht nur in meinem Herzen, sondern auch ganz real zu meinem Zuhause zu erklären. Ich war mittlerweile 37 Jahre alt und schon lange Single und wild entschlossen, mein Leben fortan mit meiner großen Liebe „La Gomera“ zu verbringen.

Als die Entscheidung gefallen war, gab es kein Zurück mehr. Innerhalb von zwei Monaten löste ich fast meinen gesamten Hausstand auf, ging durch viele damit verbundene Existenzängste, heulte und frohlockte (manchmal beides gleichzeitig) und zog letztlich mit vier Kartons und einem Koffer um. Das war alles, was ich noch besaß. Und weißt du was!? Ich habe mich noch nie in meinem Leben so frei gefühlt wie damals.

Ich hatte allerdings keine Ahnung, dass das Schicksal noch ein paar kleine Überraschungen für mich bereit hielt. Ein halbes Jahr nach meinem Umzug lernte ich meinen Traummann kennen, zwei Jahre später wurden unsere beiden Töchter geboren. Ich hatte zur Zeit meines Umzugs alle möglichen Ideen und Szenarien für meine Zukunft im Kopf. Die Gründung einer Familie kam in meinen Gedankengängen allerdings überhaupt nicht vor. So kann es gehen. Der Mensch dachte und Gott lachte.

Wenn ich heute in unsere Wohnung komme, zum Beispiel nach einem Dinner mit einer Freundin, und mich die Wärme und der Duft meiner schon schlafenden Familie begrüßen, dann weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe, dass ich mein Zuhause wirklich gefunden habe. Und zwar tief in meinem Herzen!

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Woran erkennt man, ob man zu Hause ist?

Zuhause kann viele Gesichter haben. Es muss nicht ein Haus oder eine Wohnung an irgend einem Ort, irgendwo auf der Welt sein. Zu Hause bist du dort, wo dein Herz in Liebe und Frieden ist. Und sei gewiss: dein Herz weiß ganz genau, wo das ist!

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Deine Sehnsucht

Sei ehrlich mit dir. Was ist deine Sehnsucht? Werde still und lausche dem leisen Lied, das die Sehnsucht in dir singt. Sehnsucht ist das Wissen vom Ziel! Wir haben heute so viele Möglichkeiten, uns selbst zu verwirklichen und unserer Sehnsucht nach einem Leben, das uns wirklich erfüllt, zu folgen.

Und wir sind heute mehr denn je gefordert, diese Möglichkeiten zu nutzen und die volle Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen.

Wenn du nun sagst: Naja, ich würde ja viel lieber ganz alleine in Timbuktu in einem Kloster leben, aber ich habe Mann und Kinder und deswegen geht das nicht, dann sage ich dir: Falsch! Du kannst schon morgen alleine und ohne deine Familie nach Timbuktu gehen. Du bist frei. Wenn du es nicht tust, dann weil DU entscheidest, es nicht zu tun. Weil dir die Liebe zu deiner Familie und dein Verantwortungsgefühl wichtiger sind, als der Umzug nach Timbuktu. DU entscheidest das. Niemand sonst. Es ist wichtig, sich die Macht der eigenen Entscheidung immer wieder ganz bewusst zu machen. Es ist meiner Meinung nach der einzige Weg, sich für immer aus der Opferhaltung zu verabschieden. Dieser Schritt, diese klare Entscheidung, nicht mehr Opfer, sondern aktiver Gestalter deiner Welt zu sein, ist dein Ticket nach Hause!

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Deine Wohnumgebung

Lebst du an dem Ort, an dem du leben willst? Ist deine Wohnumgebung so, wie du sie dir wünschst? Man muss ja nicht immer gleich auf einen anderen Kontinent ziehen, um seine Wohnumgebung so zu gestalten, wie sie einem gut tut. Oft sind es Kleinigkeiten, die man verändern muss, um sich wirklich wohl zu fühlen. Manchmal muss man nur ein bisschen ausmisten, Platz schaffen, für Ordnung sorgen, andere Farben wählen, die Möbel umstellen, eine Kleinigkeit dazu kaufen, Bilder austauschen.
Zu Hause ist, wo du dich wohl fühlst, wo du du dich voll und ganz fallen lassen kannst.

Und manchmal – ja- manchmal muss man dafür auch umziehen.

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Deine Mitmenschen

Mit wem willst du sein? Sind die Menschen in deinem Umfeld so, dass ihre Präsenz dich nährt? Oder fühlt es sich eher so an, als würden sie dir Energie entziehen?
Zu Hause ist, wenn du mit Menschen zusammen bist, denen du von Herz zu Herz begegnen kannst. Menschen, mit denen du dich bis ans Ende deiner Tage über das, was dich wirklich bewegt, unterhalten kannst und mit denen du gleichzeitig bis ans Ende deiner Tage schweigend könntest, weil eure Herzen so tief miteinander verbunden sind, dass sie ohnehin ständig miteinander kommunizieren.

Schau, welche Beziehungen dir gut tun und schau, welche dir nicht (mehr) gut tun. Wenn man sich auf dem Weg der Selbst-Verwirklichung befindet, dann kann es vorkommen, dass manche Menschen sich von einem entfernen. Dass sie einen immer weniger verstehen. Dass diese anderen Menschen einen nicht begleiten auf dem Weg, auf dem man geht. Entweder, weil sie nicht wollen oder auch, weil sie es einfach nicht können. Das kommt vor und ist normal. Aber auch hier sind wir wieder gefordert, uns zu fragen und zu entscheiden: Mit wem wollen wir Zeit verbringen? Und wen müssen wir vielleicht aus unserem Leben verabschieden?

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Deine Arbeit

Zu Hause ist, wenn du in deiner Arbeit aufgehst und alles um dich herum vergisst.
Überlege mal, welche von den Arbeiten, die du in deinem Leben schon gemacht hast, so waren, dass du vollkommen darin aufgegangen bist, du vollkommen im Flow warst.  Was kannst du richtig gut? Was kannst du besser als die meisten anderen? Beim Gedanken an welche Tätigkeit gerät dein Herz in wallende Leidenschaft? Was hast du als Kind gerne getan? Welchen Berufswunsch hattest du, als du klein warst? All dies sind Hinweise deiner Sehnsucht nach einer erfüllten Arbeit, die du dann als solche nicht mehr empfindest.

Und auch hier spielt die Macht der Entscheidung wieder eine wichtige Rolle! Klar kannst du sagen: Naja, ich arbeite als Buchhalterin, dabei würde ich eigentlich viel lieber als XY arbeiten, aber jetzt habe ich nun mal diesen sicheren Job und es ist eh zu spät. Da sage ich wieder: Falsch! Wenn es dir wirklich wichtig ist, dann wirst du es schaffen! Und wenn du entscheidest, doch Buchhalterin zu bleiben, dann nur, weil du es so entscheidest. Das ist vollkommen ok. Solange du dir nur immer bewusst machst, dass es einzig und allein DEINE Entscheidung ist und du niemanden sonst dafür verantwortlich machen kannst.

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Deine Freizeit

Zu Hause bist du, wenn du deine Freizeit mit Dingen ausfüllst, die dir Spaß machen und die deine Seele nähren. Ich weiß aus eigener Erfahrung: In Zeiten des Internet ist es nicht immer so easy, sich nicht in unnützer Informationsflut zu verlieren und sich daran zu erinnern, was einem wirklich gut tut. Neulich dachte ich darüber nach, wie es wohl wäre, wenn wir plötzlich für längere Zeit keinen Strom mehr hätten. Dann hätten wir kein Internet, keinen Computer, kein TV, kein Telefon. Dann müssten wir – also meine Familie und ich – abends bei Kerzenschein zusammen sitzen und uns Geschichten erzählen. Wir würden am Wochenende in den Wald gehen, die Natur genießen und Feuerholz sammeln und den Acker bewirtschaften. Wir wären noch mal sehr viel intensiver zusammen als bisher. Seitdem ich diesen Gedankengang hatte spielen wir regelmäßig „längerer Stromausfall“. Und genießen es!

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Deine Träume

Zu Hause bist du, wenn du dich deinen Träumen hingibst und dich allein das Träumen mit Glück erfüllt. Deine Träume sind quasi schon ein bisschen Gestalt gewordene Sehnsucht. Wovon träumst du? Und welches Gefühl verbirgt sich hinter der Vorstellung deiner Traumerfüllung? Dies ist ein ganz wichtiges Indiz! Manch einer träumt z.b. davon, im Lotto zu gewinnen und sich dann eine schöne Villa und ein dickes Auto zu kaufen. Und dann? Welches Gefühl erzeugt der Gedanke an die neuen Besitztümer in dir? Wie lange wird dieses Gefühl Dank dieser Besitztümer wohl anhalten? Und: ist dieses Gefühl vielleicht durch etwas ganz anderes, viel einfacheres, ebenfalls zu erlangen? Auch ohne Lottogewinn?

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Du, nur du!

Zu Hause bist du dort, wo du ganz du selbst sein kannst. Mit allem, was du bist, was du weißt, was du kannst und was du willst. Wo du ganz und gar so sein kannst, wie die Schöpfung dich gedacht hat.
Ja, aber darfst du das denn?
Wer, wenn nicht du, hat die Macht, dir darauf eine Antwort zu geben?

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Der Weg nach Hause ist eine Abenteuerreise

Manchmal müssen wir viele tausend Kilometer zurück legen, um unser wahres Zuhause zu finden. Nicht nur faktisch, sondern auch sinnbildlich.

Wir müssen Erfahrungen machen, nicht nur mit dem Finger auf der Landkarte, sondern ganz real. Je mehr „Landschaften des Lebens“ wir erkundet haben, desto mehr Gewissheit erlangen wir – tief in unserem Herzen und mit allem, was wir sind – wo unser wirkliches Zuhause ist und wo nicht.

Und es lohnt sich, diesen manchmal langen und zuweilen auch holprigen Weg zu gehen. Ich glaube, dass kein Schritt auf dieser Reise umsonst ist. Das einzige, auf das es wirklich ankommt ist, dass wir uns mutig und entschlossen aufmachen zu dieser Reise.

Denn letztlich wollen wir alle genau das: Endlich nach Hause kommen.
Wo immer es auch sei.

Ich wünsche dir von Herzen eine gute Reise und dass du dem Ruf deiner Sehnsucht nach deiner wahren Heimat folgen kannst!

Mit herzlichen Grüßen

Melanie

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Über die Autorin

Melanie Kaltenbach

Melanie Kaltenbach (46) ist glücklich verheiratete Zwillingsmutter und lebt mit ihrer Familie auf der Kanareninsel La Gomera. Dort arbeitet sie als Coach und Trainer mit Schwerpunkt „Veränderung“ und ist Mit-Initiatorin von „Herzen Sehen – Dein Projekt“.

Mehr Infos unter:

herzen sehen

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Ich freue mich über deine Meinung!

5 Comments

  • katrin

    Reply Reply 17. Mai 2016

    Berührende Geschichte liebe Melani.Ich such auch nach meinem Zuhause und habe eine tiefe Sehnsucht in mir.Gern würde ich mich mal mit dir unterhalten.
    HERZlichst Katrin

    • Melanie

      Reply Reply 17. Mai 2016

      Liebe Katrin! Ich freue mich, dass dich meine Geschichte berührt! Melde dich gerne bei mir! Ganz viele liebe Grüße – Melanie

  • Silke Brackert

    Reply Reply 21. Mai 2016

    Liebe Melanie,

    vielen Dank für diesen Bericht. Früher habe ich immer diese Frauen bewundert, die einen solchen Schritt gewagt haben. Inzwischen kann ich auch für mich sagen, ich bin meinen ganz eigenen Weg zu meinem inneren Zuhause gegangen.

    Dazu brauchte ich den äußeren Ort nicht zu verändern, da ich erkannt habe, was mir selbst wirklich wichtig ist. Und so konnte ich durch viele Selbsterkenntnis Prozesse durchgehen und den Platz für mich finden, der mich momentan glücklich macht.

    Und ja, das hat meine Freundschaften massiv verändert. Es hat meinen beruflichen Weg massiv verändert, doch da ich nun durch so manche Existenzängste durchgegangen bin und immer noch lebe 😉 fühle ich mich stark und frei.

    Liebe Grüße
    Silke

  • Liebe Melanie, ich danke Dir auch für den Artikel! Ich habe 2012 mein Zuhause gefunden und bin dafür vom Rhein in den Oberharz gezogen ohne dass ich irgendwelche Verwandten oder FreundInnen hier hätte. Das Ringer Zechenhaus hat mich geradezu gerufen, denn es wurde für die Grube mit dem Namen „Rheinischer Wein“ gebaut. Ich habe hier auch ein Gedicht zu diesem Haus gefunden: Wunderbar und berührend! Am Schluß heißt es: „Als spräch das Häusel leis zu mir: Bleib einmal stehen, mir zur Ehr, Du stehst auf altem Schachtrevier, tritt auch kein Bergmann vor die Tür, doch Bergmannsblut fließt auch in Dir.“ Auch jetzt wieder laufen mir die Tränen, weil ich das so sehr in mir fühle, obwohl ich nie zuvor was mit Bergbau am Hut hatte. Hier ist mein Zuhause und hier will ich nicht wieder weg. Reisen brauche ich nicht wirklich, denn hier gehöre ich hin. Irre, dass es solche Gefühle gibt!

  • andi

    Reply Reply 27. Mai 2016

    Hey aus Erfahrung weiß ich das es sich sehr schnell ändern kann. Als Nomade ist man nie wirklich „zu Hause“ man denkt es anfangs, doch später geht es doch irgendwie wieder woanders hin. Aber super Zusammenfassung. Auf jedenfall Motivierend

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