Kreativ aus der finanziellen Krise

Gastartikel von Linda Benninghoff

Selbstständig zu sein und von zuhause aus zu arbeiten, ist toll!

Ich kann mir meine Arbeitszeit frei einteilen, auch mal länger schlafen und dafür abends länger arbeiten. Niemand ist da, der sich beschwert, wenn ich langsam arbeite oder eine halbe Stunde lang aus dem Fenster starre.

Selbstständig zu sein, ist super, solange die Finanzen stimmen. Sobald die Kunden einmal ausbleiben und sich die Reserven dem Ende zuneigen, verschwindet häufig die gute Laune. Zumindest geht es mir so.

Ich bin seit 2010 als Online-Texterin selbstständig. In den ersten Jahren war die Entwicklung positiv, aber im vergangenen Jahr waren einige meine wichtigsten Kunden von Google Panda sowie Abstrafungen ihrer Websites betroffen und die Auftragslage ging merklich zurück.

 

Der bequeme Weg führt nicht zum Erfolg

Anstatt nun den Kopf in den Sand zu stecken, ist es wichtig, aktiv zu werden. Bis vor wenigen Jahren hätte ich noch anders reagiert. Ich wäre traurig und frustriert gewesen. Hätte im Internet in verschiedensten Stellenbörsen nach Jobs zum Überbrücken der finanziellen Krise gesucht und mich auch mit schlechtbezahlten Angeboten zufriedengegeben.

Letztendlich bin ich immer nur einen Weg gegangen: den bequemen. Kreativ war ich nicht. Da ich kein Ziel vor Augen hatte, war es eher ein Treiben lassen im Strom als effektives Vorankommen.

Vor etwa zwei Jahren habe ich das Buch „Küss den Frosch“ von Raho Bornhorst und Brian Tracy gelesen und bin seitdem damit beschäftigt, mein Leben zu ändern. Zuerst nur in geringem Maße in meinem Privatleben, seit einigen Monaten nimmt meine veränderte Denkweise auch beruflich Einfluss. Seitdem geht es wieder bergauf.

 

Schiebe keinen Frust, sondern sei kreativ

Auch für dich ist es möglich, dich mit etwas Kreativität aus der finanziellen Krise zu befreien.

1# Akzeptiere das Problem. Zuerst jedoch solltest du dir klar darüber werden, dass es jedem passieren kann, in solch eine Situation zu kommen. Du bist nicht alleine mit deinen Problemen. Und schon gar nicht heißt es, dass du eine schlechte Unternehmerin bist.

Selbst Menschen, die durch ihren großen Erfolg bekannt geworden sind, hatten solche Phasen in ihrem Leben. Denk nur an Richard Branson, den englischen Milliardär. Als er 1994 Virgin Coke ins Leben gerufen hat, war sein Ziel, den Giganten Coca Cola vom ersten Platz zu vertreiben. Nachdem der erste Hype der Anfangszeit verschwand, hatte es die Cola schwer, sich auf dem Markt zu halten.

Branson unternahm einige Versuche, um den Softdrink zu retten und verlor dabei einige Millionen Pfund. 2009 sah er schließlich ein, dass das Projekt nie eine wirkliche Chance hatte und schloss die Akte Virgin Coke.

Richard Branson hat aber nicht aufgegeben, sondern sich aufgerappelt, neue Ideen gesammelt und Projekte gestartet. Mit 64 Jahren wird sein Vermögen heute mit mehr als 4 Milliarden Dollar angegeben. Wahrscheinlich sind deine Ziele nicht genauso groß, du solltest dir aber vor Augen halten, dass du noch viel erreichen kannst.

2# Lerne aus deinen Erfahrungen. Wäre das Leben nicht fürchterlich langweilig, wenn alles nach Plan verlaufen würde? Schon bald würdest du die guten Seiten nicht mehr zu schätzen wissen – du gewöhnst dich daran.

Indem du schlechte Zeiten durchläufst, freust du dich umso mehr, wenn es wieder bergauf geht.

Schau dir aber genau an, was schief gelaufen ist. Wenn du erkennst, warum du in die finanzielle Krise geraten bist, kannst du sie in der Zukunft besser vermeiden. Aus seinen Fehlern zu lernen, ist ein Satz, der schnell gesagt ist. Viele Menschen richten sich aber nicht danach, sondern gehen immer wieder in die falsche Richtung. Wenn sie immer das Gleiche machen, kann sich nichts ändern.

3# Setz dir konkrete Ziele. Es ist wichtig, dass du genau vor Augen hast, was du erreichen willst. Wenn du das Ziel nicht kennst, kannst du den Weg kaum erfolgreich gehen.

Nimm dir daher ein, zwei Stunden Zeit und überlege dir, was du im kommenden Jahr schaffen möchtest. Sinnvoll ist es, konkrete Fakten zu haben, damit du am Ende des Jahres deinen Erfolg überprüfen kannst. Wie viele neue Kunden brauchst du? Wie viel Umsatz, wie viel Gewinn willst du machen?

4# Visualisiere deine Zukunft. Wie geht es dir, wenn die Finanzen wieder stimmen? Gehst du beim Designer shoppen, buchst einen Urlaub, liegst am Strand, kannst in eine bessere Wohngegend umziehen und bist einfach besser gelaunt? Wahrscheinlich strahlst du nach außen und hast eine aufrechte Körperhaltung.

Stell dir genau vor, wie dein Leben dann aussieht, fühle es und höre die Geräusche. Rufe dir die Bilder so oft wie möglich vor Augen, damit sich dein Unterbewusstsein daran erinnert und dich auf diesem Weg fördert.

5# Schreib einen Plan. Zumindest für das kommende Jahr solltest du einen genauen Plan erstellen. Du hältst dort fest, welche Schritte du unternimmst, um dich aus der finanziellen Krise zu befreien. Für jeden Monat gibst du einige Punkte an, die du im Laufe des Jahres abarbeitest.

6# Sei präsent, werde bekannter. Um neue Kunden anzusprechen, ist es notwendig, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um deine Präsenz zu steigern: Du kannst zum Beispiel einen eigenen Blog schreiben und dich dort als Expertin positionieren.

Wenn dir ein Blog zu zeitaufwendig ist, schreib Gastbeiträge in Fachmagazinen oder überregionalen Tageszeitungen. Ein eigenes Buch beziehungsweise Ebook zu schreiben, ist eine weitere Methode, um dir einen Namen aufzubauen. Im Zweifelsfall brauchst du nicht einmal einen Verlag, sondern kannst es als Selfpublisher online anbieten.

7# Baue dein Netzwerk aus. Gibt es in deiner Branche Workshops oder Konferenzen, nimm teil. Du kannst dort hervorragend dein Netzwerk aufbauen und von den Kontakten profitieren. Da die Teilnahme häufig teuer ist, konzentriere dich auf die wichtigsten.

Günstiger kannst du dein Netzwerk in sozialen Netzwerken vergrößern. Dort gibt es Gruppen, in denen sich Gleichgesinnte treffen und austauschen. Lerne Leute aus deiner Branche kennen, diskutiere mit ihnen und schließe dich ihnen an.

Vergiss nicht, dich mit deinem Blog in den sozialen Netzwerken zu zeigen und täglich zu deinem Thema zu posten. Kommentiere bei den sogenannten Influencern und mache auf dich aufmerksam.

8# Erweitere dein Arbeitsfeld. Überlege dir beispielsweise, ob du Seminare anbieten kannst. Je nach Beruf bieten sich sowohl Weiterbildungen für Unternehmer oder Angestellte als auch für Privatpersonen an.

Selbst wenn du nicht gerne vor Menschen sprichst, solltest du dich näher mit diesen Möglichkeiten befassen. Du kannst beispielsweise anstelle von Live-Seminaren Online-Kurse erstellen. Das bietet sich besonders an, wenn du passives Einkommen aufbauen möchtest.

9# Überdenke deine Preisgestaltung. Vor allem Frauen in den ersten Jahren ihrer Selbstständigkeit kalkulieren nicht richtig. Ich nehme mich da nicht aus, bin aber jetzt dabei, meine Preise anzuheben. Wenn du deine Arbeit gut machst, ist sie ihren Preis wert. Du musst davon bequem leben können, um jeden Morgen gut gelaunt mit der Arbeit anzufangen.

Wohin es führt, wenn deine Preise zu niedrig sind und du deswegen keine Rücklagen bilden kannst, spürst du jetzt am eigenen Leib.

10# Nimm Hilfe in Anspruch. Hast du das Gefühl, du bewegst dich auf der Stelle, suche dir einen Coach. Er begleitet dich ein Stück deines Weges und hilft dir, wieder Schwung in dein Business zu bekommen.

Leider sind Coaches oft relativ teuer. Besonders in der finanziellen Krise ist es daher wichtig, dass du dir einen Coach aussuchst, der zu dir passt. Vergleich die Angebote, nimm Kontakt auf und schau, ob die Chemie stimmt.

11# Höre auf deinen Bauch. Da beim kreativen Handeln auch immer dein Bauchgefühl eine wichtige Rolle spielt, solltest du es nicht vernachlässigen.

Dein Bauch teilt dir mit, wenn du mit einer Maßnahme in die falsche Richtung gehst. Achte immer darauf, dass es dir gut geht – denn letztendlich kommt es darauf an.

 

Über Linda Benninghoff

Linda Benninghoff

Linda Benninghoff ist selbstständige Texterin und weiß aus eigener Erfahrung, welche Schwierigkeiten in der Selbstständigkeit auftreten können. In ihrem Blog dreht sich alles um die finanzielle Unabhängigkeit. Frauen, die sich ein passives Einkommen aufbauen und dabei glücklich sowie erfüllt leben wollen, finden hier wertvolle Anregungen.
Zu finden ist Linda Benninghoff unter anderem auf ihrem Blog unter www.nanamia.de und bei Facebook unter www.facebook.com/NanamiaDe
P.S.: Der Artikel hat dir gefallen? Trag dich unter dem Artikel für Updates ein,damit du auch in Zukunft keinen mehr verpasst :-)

 

Ich freue mich über deine Meinung!

13 Comments

  • Dankeschön.

    • Linda

      Reply Reply 3. März 2015

      Hallo Andrea,
      freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat.

      Lieben Gruß
      Linda

  • Ralph Baumgartl

    Reply Reply 1. März 2015

    Schöner Beitrag!

    Sehr interessant das Thema aus der weiblichen Seite beleuchtet zu sehen.

    Viele Grüsse,
    Ralph

    • Linda

      Reply Reply 3. März 2015

      Hallo Ralph,
      siehst du einen großen Unterschied zum Umgang mit dem Thema bei Männern?
      Deine Sicht würde mich interessieren 🙂

      Viele Grüße
      Linda

  • Melanie

    Reply Reply 2. März 2015

    Dankeschön für diesen Beitrag!

    Heute denke ich, dass Scheitern die bessere Art ist um erfolgreich zu werden. Man lernt sich auch von ganz anderen Seiten kennen. Das kann nur positiv sein. Man wächst an seinen Aufgaben und entwickelt sich weiter.
    Was ich noch wichtig finde, man sollte sein Scheitern annehmen. Oder die finanzielle Krise, in die man geschlittert ist. Annehmen ist der erste Schritt zur Entwicklung nach vorn. Wer mit sich hadert, der wird auch weiterhin auf der Stelle treten.

    Viele Grüße
    Melanie

    • Linda

      Reply Reply 3. März 2015

      Hallo Melanie,
      ja, glaube ich auch 🙂
      Wenn man sein Scheitern annimmt, lernt man daraus und kann sich Wege suchen, wieder rauszukommen. Und in Zukunft ähnliches vermeiden 😉

      Viele Grüße
      Linda

  • Melina

    Reply Reply 2. März 2015

    Hallo Linda!
    Ein sehr schöner Beitrag! 🙂 Gerade bei #6 und #7 habe ich mich wiedergefunden, denn genau in der Phase befinde ich mich gerade. Ich weiß, dass ohne Präsenz und Netzwerken einfach nicht geht, aber ich muss hart dafür arbeiten, weil ich von Natur aus eher schlecht darin bin, Kontakte aufzubauen und Leute kennenzulernen. 😉
    Liebe Grüße,
    Melina

  • Linda

    Reply Reply 3. März 2015

    Hallo Melina,
    freut mich, dass er dir gefallen hat 🙂
    Ich habe erst durch meinen Blog begonnen, aktiv auf (fremde) Menschen zuzugehen und finde es mittlerweile toll. Es macht richtig Spaß, sein Netzwerk zu erweitern.
    Also: Immer schön dran bleiben! Du wirst sehen, dass es dir mit jedem Schritt leichter fallen wird 🙂

    Viel Erfolg!
    Linda

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