Wie du noch heute anfangen kannst, deine Sichtbarkeit mit Podcast und Audios zu steigern

Gastartikel von Gordon Schönwälder

„Ich bin mit meinem Latein am Ende!“, sagte Ben zu mir, „Die Konkurrenz ist so groß, dass ich dringend andere Wege gehen muss.“

Einen Tag später hatte Ben seine erste Podcast-Episode aufgenommen und war dabei, sie bei iTunes zu veröffentlichen.

Nur einen Tag später – das ist machbar!

„Ich hatte mir den Prozess schwieriger vorgestellt.“, sagte er später mal zu mir.

Im Gegensatz zum Bloggen scheint das Podcasten in den Köpfen der meisten Coaches, Trainer und Berater eine riesige Hürde zu sein.

Ich vermute es liegt daran, dass ein Blog recht einfach zu erstellen ist. Jeder, der am Computer mit Word schreiben kann, kann auch einen Blog mit Leben füllen. In diesem Artikel möchte ich dir verraten, wie der Weg zu einem eigenen Podcast oder Audios aussieht und wie du ihn selber gehen kannst.

Doch zuerst zeige ich dir, wie Ben an den Punkt kam, an dem nichts mehr ging.

Wir beide haben zusammen die NLP-Ausbildung gemacht. Er kam aus der Personalführung und ich aus dem Gesundheitswesen. Wir haben uns echt gut verstanden, was vermutlich daran liegt, dass wir beide ein recht loses Mundwerk und einen ähnlichen Humor haben. In der Zeit der beruflichen Weiterbildung haben wir so viel gelacht, dass wir gar nicht anders konnten, als uns anzufreunden.

Leider wohnen wir „relativ“ weit auseinander – er in Dortmund und ich in Langenfeld -, so dass wir uns in den folgenden Jahren nicht mehr so häufig sahen, wie wir gerne wollten.

Vor ein paar Monaten haben wir uns mal wieder treffen können. Wenn man selbständig ist und  noch Familie hat, vergeht die Zeit so unglaublich schnell – vielleicht kennst du das?!  Schon beim Öffnen der Tür fiel mir auf, dass irgendetwas anders war. Irgendwie war der Schalk in Bens Nacken etwas weniger präsent und auf meine Frage hin klagte Ben mir sein Leid.

„Ich bin in der Personalcoaching-Szene jetzt echt schon eine lange Zeit und blogge auch recht erfolgreich. Aber es werden immer mehr Mitbewerber, weil es immer mehr Coaches in meiner Nische gibt. Ich meine, es ist okay, jeder hat so seinen Stil…aber ich wünsche mir schon mehr Sichtbarkeit. Der Blog alleine scheint nicht mehr auszureichen. Noch haben wir genug finanzielles Polster, aber wenn das in den nächsten Jahre nicht besser wird, werde ich wieder angestellt arbeiten müssen. Das will ich vermeiden!“

Mit diesem Problem ist Ben nicht alleine. Ich höre von meinen Klienten oft Geschichten derart. Immer mehr Coaches kommen auf die Idee, selber zu bloggen – Content-Marketing funktioniert einfach. Aber durch die Vielzahl an Blogs da draußen, ist es immer schwieriger, sich zu zeigen und auf sich aufmerksam zu machen.

Aus meiner Sicht, braucht man mehr, als nur den Blog. Und genau da kommen Podcasts, sowie Audios ins Spiel

Warum mehr Sichtbarkeit durch Audios?!

Diese Frage höre ich auch häufig und ich versuche sie meist mit einer Gegenfrage zu beantworten.

„Ein Blog ist gut. Aber was ist mit den potentiellen Kunden da draußen, die nicht gerne lesen?! Vielleicht weil sie nicht die Zeit haben und unterwegs auf dem kleinen Smartphone-Display nicht lesen wollen?! Die erreicht ein Blog nicht!“

Dieser „grausame“ Wahrheit müssen die Blogger dieser Welt leider akzeptieren. Ob sie wollen, oder nicht. Auch ich persönlich gehöre eher zu der Gruppe derer, die Inhalte lieber hört, als liest. Das liegt vor allem daran, dass ich die Bildschirmzeit reduzieren will, denn ich habe eine kleine Tochter.

Audios kann ich aber hören, wann und wo ich will. Egal, ob beim Sport oder beim Auto fahren oder sonst wo – ich brauche dafür keinen Bildschirm.

Schon mal probiert einen Blog im Auto zu lesen?! Versuch es bitte nicht!

Abgesehen von der Ansprache neuer Zielgruppen, ist es aus „Suchmaschinen-Optimierungs-Sicht“ interessant, noch eine Plattform mit seinem Namen und seinem Business im Netz verknüpft zu haben. Podcasts boomen und machen einen Haufen Traffic – warum solltest du nicht dabei sein?!

Und wenn es kein abonnierbarer Podcast sein soll, dann kannst du auch einfach nur Audio in deine Artikel einbinden. Denn durch deine Stimme kannst du noch mehr Sympathie und Verbundenheit bei deiner Zielgruppe erreichen, als „nur“ mit deinem Blog. Zumindest, wenn du ein ehrlicher Blogger bist, wovon ich natürlich jetzt ausgehe.

Was brauchst du, um einen Podcast selber zu machen?

Eigentlich nicht viel. Theoretisch reicht ein Headset (das haben die meisten, allein schon wegen Skype) und ein Computer mit Aufnahmesoftware.

Ein gutes und kostenfreies Aufnahmetool ist AUDACITY, das es sowohl für den PC, als auch für den Mac gibt. AUDACITY kann alles, was du brauchst!

Der einzige Wermutstropfen ist, dass die Benutzeroberfläche ein wenig „unsexy“ ist. Aber auch daran hat man sich schnell gewöhnt. Du steckst einfach nur dein Mikro in deinen Rechner (AUDACITY erkennt es automatisch), drückst den roten Aufnahmeknopf und schon nimmst du auf. Wenn du mit dem Sprechen fertig bist, drückst du auf den viereckigen Stopp-Knopf und kannst das Gesprochene als MP3-Datei auf deinem Rechner speichern. Fertig ist die Laube.

Dafür brauchst du aber noch das „LAME MP3-Codec“, aber das findest du auch im Netz oder hier!

(Wenn du eine Zusammenfassung und Tipps haben möchtest, dann kannst du dir gerne meinen „Podcast-Helden-Werkzeuggürtel“ herunterladen www.podcast-helden.de)

„Das klingt aber jetzt arg einfach!“, magst du jetzt denken.

Du hast recht. Mehr ist es aber nicht – für den Anfang. Natürlich darf man sich und die Möglichkeiten der Software besser kennenlernen, aber eine Raketenwissenschaft ist das Aufnehmen von Stimme nicht. Ich habe noch niemanden gesehen, der das nicht innerhalb kürzester Zeit lernen konnte.

Aber am Anfang klingt es vielleicht noch nicht so perfekt, wie die „großen“ Podcaster da draußen. Das liegt allerdings nur an deren Erfahrung und technischem Equipment, das schon einen qualitativen Unterschied im Klang macht. Aber für den Anfang reicht ein Headset allemal aus.

Was mache ich dann mit dem fertigen Audio?!

Wenn deine gesprochene MP3 fertig ist, hast du im Endeffekt zwei Möglichkeiten.

Du fügst die MP3 in deinen Blog ein. Mit WordPress geht das recht einfach, indem du die Datei in deinen Serverbereich hochlädst und dann die URL davon einfach in eine Seite oder einen Artikel einfügst. Automatisch wird dann ein Player in die Seite eingebunden und deine Leser können nun auch hören. Das Problem: Die Hörer müssen auf deiner Seite sein und müssen nun doch Bildschirmzeit und eine Internetverbindung zur Verfügung haben.  Was kannst du also tun, damit sie auch unterwegs deinen Inhalten lauschen können?!

Du benötigst einen so genannten Feed. Was das im Detail ist, würde hier den Rahmen sprengen, aber im Endeffekt sind im Feed alle Informationen über dich, dein Audio, sein Titel, etc. gespeichert. Verzeichnisse wie iTunes oder Stitcher benötigen einen Feed. Bei meinem ersten Podcast habe ich den mit HTML noch selber geschrieben. Das aber nur, weil ich nicht wusste, wie es anders geht. Zum Glück gibt es heutzutage externe Dienstleister im Netz, die nicht nur deine MP3s hosten, sondern auch den Feed erstellen. Somit musst du dich damit nicht mehr herumschlagen – Anbieter wie Libsyn oder Podcaster übernehmen das für dich. Die Links dazu findest du auch im oben genannten, kostenfreien Werkzeuggürtel für angehende Podcast-Helden.

Sobald du deinen Feed erstellt hast, kannst du ihn bei iTunes oder Stitcher einreichen und innerhalb einer Woche sind sie ON AIR!

Für mich ist das immer noch wie Magie, dass andere Menschen meinen Kram abonnieren und herunterladen können. Ich bin sehr dankbar für diese Technologie!

Was sollte der Inhalt meiner Audios oder Podcasts sein?!

Ich bin ja immer sehr dafür, den Start einfach und die Hürden niedrig zu halten. Dafür stehe ich mit meinem Namen! 😉

Fang einfach an, einen Blogartikel zu vertonen. Schreib ihn und sprich ihn dann mit deinem Mikro in Audacity ein. Anschließend fügst du ihn in einen neuen Artikel ein.

Frag dir wohlgesonnene Menschen, wie sie das Audio finden und was du noch verbessern kannst. Sprichst du vielleicht zu schnell? Lässt du dem Zuhörer nicht genug Pause? Könntest du vielleicht noch etwas dynamischer reden? Letzteres ist übriges reine Trainingssache und man muss „kein geborener Sprecher“ sein, um gute Podcast zu machen. Ich selber habe bis vor einigen Jahren noch extrem schnell gesprochen und neigte zum Poltern. Das ist durch Übung einfach vorbei.

Wenn du gutes Feedback bekommen hast, kannst du anfangen einen Feed zu erstellen und auch iTunes und Co. zu rocken. Starte aber nicht nur mit einer, sondern ruhig mit 3-4 Episoden – so haben die neuen Hörer mehr als ein Audio zum hören.

Ben ist seit einigen Wochen ein absolut begeisterter Podcaster, der sich alles selber beigebracht hat. Okay, ich habe ihn mit ein paar Tipps und Links versorgt…mehr aber nicht.

„Die größte Hürde war irgendwie in meinem Kopf. , resümierte er vor ein paar Wochen am Telefon, „Ich dachte, dass ich es als Technik-Legastheniker nicht auf die Kette bekommen würde, ein Audio zu erstellen. Das mit dem Sprechen hat mich anfangs irgendwie auch abgeschreckt. Ich dachte immer, dass meine Stimme nicht so schön sei, aber im Endeffekt gewöhnt man sich schnell daran und es kommt primär auf den Inhalt an.“

Und dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.

Ben ist ein absoluter Technik-Legastheniker! 😀

Nein, im ernst. Ich möchte dich ermutigen, es einfach auch mal zu versuchen. Podcasts werden in Zukunft deutlich mehr Stellenwert haben, als noch vor ein paar Jahren. Der Amerikanische Markt macht es uns vor und wir Coaches kopieren ihn seit geraumer Zeit. Drüben hat so ziemlich jeder seine eigene Podcast-Show.

Also warum nicht auch du!

Bis dahin.

Gordon

Über Gordon

Gordon Schönwälder

Gordon Schönwälder ist bekennender Podcast-Fan. Er hilft Coaches, Trainern, Bloggern und anderen Solounternehmern dabei, ganz leicht und entspannt einen eigenen Podcast auf die Beine zu stellen.

Ich freue mich über deine Meinung!

9 Comments

  • Linda

    Reply Reply 1. Februar 2015

    Hallo Gordon,
    danke für die Anleitung 🙂

    Dein Beitrag spornt mich an, es nun auch bald mit einem Podcast zu versuchen.
    Die Variante, den Podcast in einen Blogbeitrag einzubinden (also den kompletten Artikel zu vertonen), finde ich sehr sympathisch. So kann der User selbst entscheiden!

    Viele Grüße
    Linda

    • Gordon

      Reply Reply 2. Februar 2015

      Hey Linda,

      cool, dass ich dich anspornen kann!
      Das mit den Audios im Artikel ist ein genialer Einstieg, wenn man selber herausfinden will, ob das was für einen ist!

      Wenn du was am Start hast, dann gib mir ruhig bescheid, okay?!

      Beste Grüße,

      Gordon

  • Daniela

    Reply Reply 1. Februar 2015

    Ich bin selber kein Podcast-Fan, genauso wenig wie ich Hörbücher mag, ich lese einfach lieber. Aber im Bereich Sprachenlernen ist das natürlich ein optimaler Ansatz, und diese prima Anleitung hilft mir, es auszuprobieren. Vielen Dank dafür.

    • Gordon

      Reply Reply 2. Februar 2015

      Hallo Daniela,

      diese Einstellung finde ich großartig. Audio ist nicht für jeden Inhalt geeignet, aber Sprachen lernen sich damit hervorragend.

      Ich bin gespannt, was du daraus machst. Magst du mir dann bescheid geben, wenn was fertig ist?

      Ich bin so neugierig! 😉

      Beste Grüße,

      Gordon

  • Christian

    Reply Reply 2. Februar 2015

    Hallo Gordon – danke für diesen Artikel! Bin zwar kein Technik-Legasteniker, aber hab mich trotzdem nie an Podcasts getraut. Nun hast du mir den letzten Schubs gegeben. DANKE 🙂

    LG, Christian

    • Gordon

      Reply Reply 2. Februar 2015

      Hallo Christian,

      vielen, vielen Dank für diese geile Rückmeldung!
      Genau aus diesem Grund tue ich, was ich tue.

      Wenn ich dir helfen kann, sag bescheid!

      Beste Grüße,

      Gordon

      • Christian

        Reply Reply 2. Februar 2015

        Oh gern Gordon. Ich meld mich mal über deine Seite. Und bitte – höre nicht auf. Du machst das was du tust klasse! man merkt dein Herzblut dahinter.

  • Julia

    Reply Reply 8. Juni 2015

    Sind Texte, die man schreibt und Texte, die man spricht, nicht doch etwas anders aufgebaut?

    Ich habe früher mal YT-Videos gemacht (so ganz langweilige Vlogs…) und da hab ich mein Skript immer direkt über den Haufen geworfen, weil ich mein Schreib-Deutsch irgendwie nicht sprechen wollte/konnte.

    Jetzt überlege ich, ob ich das nicht doch alles wieder „aufwärme“ und in Zusammenhang mit Blogs weiter mache. Blog, Youtube, Podcast, mal so mal so, aber mehr davon. – Ich denke immer, wenn ich was spreche, klingt das total öde und dämlich und ich kann mir selbst auch keine 30 Sekunden zuhören… 🙁

    Das demotiviert dann total, wenn man sich hört und einfach die eigene Stimme nicht erträgt …

    LG
    Julia

  • Jochen Metzger

    Reply Reply 1. Juni 2016

    Hallo Julia,

    es kommt immer auf die Person an. Manche Menschen gibt ein fertiger Text Sicherheit, für andere ist es ein Hindernis.

    Ich persönlich rede lieber gerne frei und habe festgestellt, dass wenn ich zu sehr vorbereitet bin, das nicht gut für meine Spontaneität und Autentizität ist.

    >Ich denke immer, wenn ich was spreche, klingt das total öde und dämlich und ich >kann mir selbst auch keine 30 Sekunden zuhören… 🙁

    >Das demotiviert dann total, wenn man sich hört und einfach die eigene Stimme >nicht erträgt …

    Manchmal ist es so, dass es nur die so geht. Frag‘ doch einfach mal andere, wie sie Deine Stimme, Deine Präsentation empfinden ;o)

    Gerade habe ich gesehen, dass Dein Comment aus dem letzten Jahr ist, aber vielleicht liest Du es ja noch.

    Hast Du es zwischenzeitlich nochmal mit dem Sprechen/Schreiben probiert ?

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